Wirklich spannend: Im Jahr 2024 sind mehr als 9.700 Anträge eingegangen, die gewerbliche Batteriespeicher ans Netz bringen wollen. Klingt nach einem regelrechten Boom – dabei laufen aktuell erst magere 921 größere Batteriesysteme deutschlandweit ab Mittelspannung aktiv, lässt die Bundesnetzagentur durchblicken. Die Zahlen, von der "Neuen Osnabrücker Zeitung" aufgegriffen, sind fast schon schwindelerregend: Allein die aktuell geplanten Projekte stünden zusammengenommen für stolze 400 GW Leistung und 661 GWh Kapazität. Wer sich fragt, was davon wirklich Realität wird: Auch das vergangene Jahr war turbulent mit circa 3.800 erteilten Zusagen von Netzbetreibern – theoretisch könnten diese Speicher etwa 750.000 Haushalte für knapp eine Woche mit Strom versorgen. Allerdings ist bei all den beeindruckenden Zahlen zu bedenken, dass Projekte oft mehr als einmal beantragt werden, aber am Ende meistens nur ein Standort gebaut wird – manche Ideen verschwinden ganz in der Schublade. So bleibt ein schaler Beigeschmack: Der Speicherzug rollt los, aber wie viele Waggons am Ende wirklich ankommen, steht noch in den Sternen.
Die Zahl der Anträge für gewerbliche Batteriespeicher wächst explosionsartig, was auf den rasanten Ausbau erneuerbarer Energien und die zwingende Notwendigkeit flexibler Speicherlösungen hindeutet. Diese Entwicklung wird von der Bundesregierung unter anderem durch das Solarpaket I und schnellere Genehmigungsverfahren beflügelt, dennoch behindern Netzengpässe, hohe Kosten und Unsicherheiten bei der Wirtschaftlichkeit zahlreiche Projekte. Aktuell treibt insbesondere die Kombination aus schwankender Wind- und Sonnenstromerzeugung die Nachfrage nach Batteriespeichern an, während Experten betonen, dass Deutschland noch beim Ausbau der Netz- und Speicherinfrastruktur massiv aufholen muss. Laut Süddeutscher Zeitung gewinnt die Branche zusätzlich durch neue EU-Richtlinien und Fördermaßnahmen weiter an Dynamik (Quelle: Süddeutsche Zeitung).