GKV-Spitzenverband lehnt erneute Praxisgebühr ab: Skepsis gegenüber Extrabelastungen

Der Verband der gesetzlichen Krankenversicherungen hält eine erneute Praxisgebühr für wenig sinnvoll und sieht den Fokus auf strukturellen Reformen.

heute 07:34 Uhr | 36 mal gelesen

Oliver Blatt, derzeit Vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, äußert sich gegenüber der Rheinischen Post mit deutlichen Worten: "Tag für Tag fließt mehr als eine Milliarde Euro in unser Gesundheitssystem. Das sollte ausreichen – Zusatzgebühren, so wie die Praxisgebühr früher, ändern an der Versorgung selbst ja nichts." Die Debatte über eine stärkere finanzielle Beteiligung der Patientinnen und Patienten schiebt Blatt weit nach hinten in der Prioritätenliste: "Da gibt es erst einmal andere Baustellen." Für ihn steht fest: Zuerst müssen wir uns an schwerwiegendere Probleme wagen – zu viele stationäre Eingriffe in wenig spezialisierten Häusern, zu hohe Preise bei neuen Medikamenten. Bei solchen Themen müsse man mit Entschlossenheit vorangehen, so seine Meinung. Und insgeheim schwingt die Frage mit, warum immer zuerst die Patientinnen und Patienten zur Kasse gebeten werden sollen, bevor andere Reformen auch nur halbherzig angepackt werden.

Der GKV-Spitzenverband spricht sich dezidiert gegen eine Wiedereinführung der Praxisgebühr aus. Im Zentrum der aktuellen gesundheitspolitischen Debatte sieht der Verband vielmehr die Notwendigkeit, zunächst strukturelle Änderungen zu unternehmen: Das bedeutet mehr Spezialisierung von Kliniken und konsequenteres Eingreifen in die Preisgestaltung innovativer Medikamente. Ein Blick auf neuere Artikel offenbart, wie kontrovers die Frage nach höheren Eigenbeteiligungen diskutiert wird – während einige Stimmen eine Entlastung der Kassen durch Patientenbeteiligungen fordern, stehen andere Experten dem kritisch gegenüber und setzen vorrangig auf Effizienzsteigerung und gerechtere Mittelverteilung im Gesundheitswesen. Aktuelle Nachrichtenportale berichten verstärkt über das wachsende Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung, über einen zunehmenden Reformdruck und die Suche nach sozial ausgewogenen Lösungen im Umgang mit steigenden Ausgaben, insbesondere angesichts des fortschreitenden medizinischen Fortschritts und gewandelter Versorgungsstrukturen.

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