Gläserne Innovation für den Orbit: SCHOTTs neues Solarzellen-Schutzglas hebt ab

Mit einer cleveren Materialmischung prescht SCHOTT nach vorne – für effizientere und langlebigere Solarenergie im All. Mainz ist plötzlich Zentrum für Zukunftstechnologie, die Satelliten und Raumfahrt ein ganzes Stück robuster machen könnte.

heute 10:18 Uhr | 16 mal gelesen

Manchmal dreht sich Fortschritt gar nicht um große, sichtbare Sprünge – sondern um mikroskopische Schichten Glas, die über den Erfolg einer ganzen Satellitenmission entscheiden. SCHOTT und AZUR SPACE haben, gestützt von ESA und DLR, die Ärmel hochgekrempelt und mit 'exos' ein Solar-Coverglas entwickelt, das mehr kann als die alten Standards: Es schützt besser gegen Weltraumstrahlung, lässt dabei das nötige Sonnenlicht passieren und passt sich geschmeidig an verschiedene Solarzellentypen an, seien es klassische Siliziumzellen oder die modernen III-V-Mehrfachsolarzellen, wie sie heute bei Satelliten State of the Art sind. Nicht gerade ein Thema für den Smalltalk beim Frühstück, aber in der Raumfahrt zählt jedes Prozent mehr Effizienz und Haltbarkeit. Der Clou an exos ist seine Kombination aus hoher UV-Absorption und stabiler Transmission – selbst nach tagelanger Bestrahlung im Orbit. Kleber und empfindliche Bauteile unter dem Glas werden durch eine exakt abstimmbare UV-Durchlasskante geschont, die Baugruppen halten so länger. Das mag wie eine Detailfrage wirken, doch im Kontext global wachsender Satellitenflotten multiplizieren sich solche kleinen Fortschritte zu strategischen Vorteilen. Interessant: Der thermische Ausdehnungskoeffizient passt sich den typischen GaAs-Zellen an, sodass sich Materialspannungen bei Temperaturwechseln in den Umlaufbahnen im Rahmen halten. Dass die Kooperation komplett europäisch gehalten ist, interpretieren die Verantwortlichen als einen kleinen Schritt Richtung stärkere technologische Eigenständigkeit der EU. Was zwischen den Zeilen mitschwingt: In Zeiten geopolitischer Verwerfungen will man bei Schlüsseltechnologien auf nichts und niemanden außerhalb Europas angewiesen sein. Azur SPACE und SCHOTT zeigen, wie industrielle Partnerschaft aus Papierprojekten tatsächlich Hardware für die Raumfahrt macht – eine ermutigende Erwähnung im Dschungel der vielen, oft groß angekündigten Entwicklungsprojekte. Wer mehr wissen will, kann sich das Ganze auf der Space Tech Expo Europe live anschauen. Noch ein Satz zur SCHOTT AG: Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist so sehr mit technischem Glas verwachsen wie die Mainzer. Vom Handy-Display bis zum Teleskopspiegel reicht das Portfolio, und mit dem neuen Solar-Glas für den Orbit erweitert sich die Palette um eine weitere Facette mit globaler Relevanz.

Das von SCHOTT und AZUR SPACE entwickelte Solar-Coverglas exos kombiniert hohe Strahlungsbeständigkeit mit Lichtdurchlässigkeit – entscheidend, damit Solarzellen auf Satelliten auch nach Jahren im All leistungsfähig bleiben. Durch seine europaweite Herstellung und spezielle Materialauswahl setzt das Glas neue Maßstäbe bei technischer Unabhängigkeit und Effizienz im Raumfahrtbereich. Weitere Infos zeigen: Der Markt für innovative Solartechnologien im Weltraum wächst rasant, nicht nur wegen wachsender Satellitenflotten, sondern auch unter Druck von schnelleren Missionswechseln, Miniaturisierung und dem steigenden Bedarf an Autonomie europäischer Lieferketten. Laut taz stehen auch Nachhaltigkeit und Recycling von Raumfahrtmaterialien zunehmend im Fokus, während die Deutsche Welle berichtet, dass Europa versucht, die Exportabhängigkeit bei Hightech-Materialien zu verringern und die FAZ hervorhebt, dass der Weltraum als Innovationsmotor gerade für den Transfer von Technologien wie neuartigen Gläsern oder Halbleitern für irdische Anwendungen genutzt wird.

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