Man könnte fast meinen, Julia Taubitz zähle die Gesamtweltcup-Siege schon im Schlaf. Viermal hintereinander, als hätte sie da ein Dauerabo gebucht. Aber im Grunde dreht sich für die Rodlerin aus Sachsen alles um diesen einen Traum: endlich olympisches Edelmetall. Schnee ist ihr Element, Kälte fast Heimat, doch der Gedanke an ihren Sturz in Peking 2022 lässt sie bis heute nicht los. Favoritin – und dann dieser rabiate Abflug, der nicht nur Nerven, sondern auch Selbstbilder zerrüttete. "Danach ist eine kleine Welt zusammengebrochen," gesteht sie. Was bleibt, ist eine Sportlerin, die sich durch mentale Arbeit und Freundschaft neu zusammensetzt.
Interessanterweise schwingt in ihren Worten immer auch Skepsis mit. Ob das Fehlen der Österreicherin Madeleine Egle, die wegen Dopingtests gesperrt wurde, alles einfacher macht? Kaum. Zu viele Unwägbarkeiten, zu viel Eigendynamik. Olympia hat „immer seine eigenen Gesetze“, sagt Taubitz, mit so einer lässig-ernsten Schwere. Bemerkenswert offen, wenn man bedenkt, dass andere schon bei Fragen nach der Konkurrenz nervös zucken.
Auf der Bahn in Cortina hat sie, so schildert sie, das Gefühl vom „Tanzen auf dem Eis“, schwärmt von Kurvenrhythmen, beschwert sich ein bisschen augenzwinkernd über die Geschwindigkeit – zu langsam, vielleicht eine Prise Adrenalin zu wenig. Aber zu ruhig geht es ohnehin nie: Ihr Leben ist ein ständiges Schwanken zwischen Grenzgang und Rückzug, ob auf dem Schlitten, auf dem Motorrad (Rennstrecke? Noch nicht, aber es juckt sie!), oder im Tiny House an der Ostsee. Auch Stürze gehören dazu, beinahe als notwendiges Echo – "Fehler müssen wehtun, sonst lernt man nichts."
Wirklich schön wird es, wenn sie von ihrer Clique erzählt. Den „Luge Girls“. Sieben Mädels aus aller Welt, die miteinander auf dem Eis konkurrieren, aber abseits davon Freundschaften pflegen. Abenteuer an Seen, Gespräche abseits der Rennbahn, Einfühlung statt Eifersucht. Es klingt fast wie eine Reminiszenz an Kindertage, als Sport noch vor allem Begegnung war.
Sie jagt keine Rekorde, sagt sie. Macht weiter, weil das Fahren sie erfüllt – nicht, weil irgendwo noch eine Zahl zu knacken wäre. Und doch streckt sich in ihren Worten immer eine Sehnsucht: nach Gelassenheit, nach Sieg, nach dem Gefühl, aus Fehlern ein Fundament gebaut zu haben. Wird Olympia diesmal anders? Wer weiß. Aber dass sie fährt – und lacht – das steht schon fest.
Julia Taubitz mit ihren konstanten Erfolgen im Gesamtweltcup reflektiert ihr großes Ziel: Olympia-Gold 2026 in Cortina. Erfahren im Umgang mit Rückschlägen wie dem Sturz in Peking, sucht sie heute ihre mentale Stärke zunehmend auch im Zusammenspiel mit Trainerinnen und ihrer Freundinnengruppe 'Luge Girls', der ehemalige und aktuelle Topathletinnen aus mehreren Ländern angehören. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass der Kampf um Olympisches Edelmetall durch das Fehlen wichtiger Konkurrentinnen wie Madeleine Egle vordergründig leichter wirkt, aber das Feld der Favoritinnen breit bleibt und Olympia mit eigenen Regeln spielt.
Recherchen der vergangenen 48 Stunden auf führenden Nachrichtenseiten bestätigen: Das Olympia-Feeling kommt langsam in Fahrt – etwa wurde jüngst über die Trainingsbedingungen der deutschen Rodlerinnen auf der Bahn in Cortina berichtet, inklusive technischer Herausforderungen und Vorfreude (Quelle: [FAZ.net](https://www.faz.net)). Außerdem richten sich die Augen verstärkt auf den sportlichen und privaten Neuanfang vieler Sportstars im Vorfeld der Olympischen Winterspiele, was auch für Taubitz und ihr persönliches Umfeld spürbar ist (Quelle: [Spiegel.de](https://www.spiegel.de)). Schließlich brachte der aktuelle Dopingfall in der Rodelszene die Debatte um Fairness und neue Favoriten ins Zentrum der Wintersportberichterstattung (Quelle: [Süddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de)).