Henriette Held und Luis Bobga übernehmen Führung der Grünen Jugend

Mit großer Mehrheit wurden Henriette Held und Luis Bobga zum neuen Vorsitzenden-Duo der Grünen Jugend gewählt.

heute 13:15 Uhr | 358 mal gelesen

Am vergangenen Samstag wählten die Delegierten des Grünen Jugend-Bundeskongresses in Leipzig ihre neue Doppelspitze. Die bisherige Landesvorsitzende aus Mecklenburg-Vorpommern, Henriette Held, erhielt beeindruckende 94 Prozent der Stimmen, während Luis Bobga, der zuvor als Beisitzer im Bundesvorstand tätig war, mit 76 Prozent gewählt wurde. Interessanterweise gab es weder für Held noch für Bobga Gegenkandidaten. Das vorherige Führungsduo – Jette Nietzard und Jakob Blasel – stellte sich nicht wieder zur Wahl. Während sie regulär abtraten, erhielten sie zumindest mehrheitliche Entlastung von den Mitgliedern. Damit trennt sich das aktuelle Team ein gutes Stück gelassener von seiner Verantwortung als seine Vorgängerinnen, die einst unter großem öffentlichem Aufsehen aus Partei und Jugendverband austraten, um eine alternative Vereinigung zu formen. Das war damals ein ziemlich lauter Knall – diesmal bleibt es eher leise.

Der Führungswechsel an der Spitze der Grünen Jugend verlief dieses Mal bemerkenswert ruhig und konsensual – eine fast schon paradoxe Normalität, wenn man die Turbulenzen der letzten Jahre bedenkt. Henriette Held, die in Mecklenburg-Vorpommern bereits politische Erfahrung gesammelt hat, und Luis Bobga bringen einerseits Kontinuität, andererseits neue Impulse mit: Ihr Duo hat angekündigt, sowohl die interne Vernetzung zu stärken als auch den öffentlichen Druck auf die Mutterpartei in Kernthemen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Diversität zu erhöhen. Zudem kommentieren verschiedene Medien, dass die neue Besetzung ein Signal für größere Geschlossenheit und Pragmatismus in der Nachwuchsorganisation der Grünen sei. Durch aktuelle Presseschauen wird klar: Im Kontext bundesweiter Diskussionen um den Generationenwechsel in Parteien und eine zunehmend kämpferische Klima- und Sozialpolitik wollen sich die neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend klar als kritische Unterstützer, aber auch als eigenständige Stimme innerhalb der politischen Landschaft profilieren. Interessant ist, dass der neue Vorstand auf dem Bundeskongress ohne Gegenkandidaten gewählt wurde, was für eine Art von Konsens oder vielleicht auch für abgeschirmte Strukturen spricht – das lässt Raum für Spekulationen, inwiefern dies ein Zeichen für Geschlossenheit oder eher für mangelnden Diskurs ist.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet ausführlich die neue Ausrichtung der Grünen Jugend unter Held und Bobga und betont, dass das Duo schon in seiner Antrittsrede forderte, den Kurs der Mutterpartei schärfer zu kontrollieren und junge Themen — von feministischer Politik bis zum konsequenten Klimaschutz — deutlich in den Vordergrund zu rücken (https://www.sueddeutsche.de) Quelle: [Süddeutsche Zeitung].

Der Spiegel schaut auf die Hintergründe des Führungswechsels: Das alte Duo Nietzard/Blasel habe das Amt in schwieriger Zeit begleitet, während die neue Doppelspitze nun vor der Herausforderung steht, Mitglieder zusammenzuhalten und gleichzeitig radikalere Stimmen einzubinden. Hier wird auch angedeutet, wie umstritten frühere Vorstandsentlastungen in der Grünen Jugend waren (https://www.spiegel.de) Quelle: [Der Spiegel].

Die taz berichtet ausführlich aus Leipzig, hebt die hohe Zustimmung für Held und Bobga hervor und geht auf die Stimmung bei der Wahl ein: Die Debatte um Kontinuität, neue Konzepte sowie das Bedürfnis nach mehr Zusammenhalt unter den jungen Grünen sei in vielen Redebeiträgen spürbar gewesen (https://taz.de) Quelle: [taz].

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