Ifo-Chef Fuest fordert mehr Innovationsförderung in Deutschland

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, kritisiert fehlende Innovationsfreundlichkeit und fordert grundlegende Reformen, um die deutsche Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

28.08.25 10:32 Uhr | 3 mal gelesen

Clemens Fuest, der Präsident des Ifo-Instituts, sieht Deutschland im internationalen Vergleich als zu innovationshemmend. Laut Fuest sind weitreichende Reformen notwendig, damit Innovationen leichter entstehen können. Er betont, dass gezielte Unterstützung für neue Ideen, technologische Entwicklungen und Geschäftsmodelle unerlässlich ist, um die Stagnation der Wirtschaft zu überwinden. Ein Problem sei zudem, dass deutsche Sparer kaum in inländische Start-ups investieren, sodass vielversprechende Jungunternehmen oft auf amerikanische Investoren zurückgreifen müssen. Außerdem benachteilige das deutsche Steuerrecht risikobehaftete Investments und auch zu strenge Kündigungsschutzbestimmungen würden Innovation hemmen. Um Unternehmen die Möglichkeit zu geben, gescheiterte Projekte zügig zu stoppen und sich von Mitarbeitern ohne hohe Folgekosten zu trennen, brauche es mehr Flexibilität. Fuest sieht in anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Dänemark mit seinem flexiblen Arbeitsrecht kombiniert mit guter sozialer Absicherung, ein interessantes Vorbild für Deutschland.

Clemens Fuest warnt davor, dass Deutschlands wirtschaftliche Zukunft durch mangelnde Innovationsbereitschaft gefährdet ist, und fordert umfassende Reformen, um Unternehmensgründungen, Neuinvestitionen und innovative Geschäftsmodelle zu fördern. Er hebt dabei Schwächen im Steuerrecht und beim Kündigungsschutz hervor, die Investitionen und flexible Reaktionen auf Marktveränderungen erschweren. Als Lösungsansatz empfiehlt Fuest an das dänische Flexicurity-Modell angelehnte Regelungen: Dieses verbindet leichte Entlassungsmöglichkeiten mit einem starken sozialen Netz, was auch in Deutschland für hochqualifizierte Arbeitskräfte attraktiv sein könnte. Weitere aktuelle Details aus dem Netz zeigen, dass neben dem Ifo-Institut auch andere Wirtschaftsforschungsinstitute und Vertreter der Industrie immer weiter auf eine Neuausrichtung der Innovationspolitik drängen. Zuletzt wurde von mehreren Seiten vermehrt gefordert, eine Strategie für mehr Risikokapital sowie eine Reform des Arbeits- und Steuerrechts rasch einzuleiten, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen insbesondere im Bereich von Zukunftstechnologien zu sichern. Zugleich zeigen neue Statistiken, dass Deutschland im internationalen Vergleich beim Gründungsgeschehen und bei Patentanmeldungen zurückfällt – insbesondere Start-ups in Schlüsselbereichen wie Künstlicher Intelligenz oder Klimaschutz wandern häufiger ins Ausland ab.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Auf spiegel.de wird berichtet, dass die Debatte über ein neues Innovationsgesetz in Deutschland Fahrt aufgenommen hat. Wirtschaftsverbände und Fachpolitiker drängen darauf, Bürokratie abzubauen und steuerliche Anreize für Investoren zu schaffen. Experten sehen es als dringend nötig, in der Europäischen Union mit Ländern wie Frankreich und den Niederlanden gleichzuziehen, um die technologische Souveränität Europas zu sichern. (Quelle: Der Spiegel)

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung thematisiert in einem aktuellen Leitartikel die Defizite der deutschen Gründerszene und die Notwendigkeit, internationale Investoren stärker zu gewinnen. Es wird betont, dass das deutsche Steuersystem insbesondere Risikokapital ausbremst und damit junge, innovative Unternehmen behindert werden. Die Autoren plädieren für eine politische Agenda, die steuerliche Bremsen löst und bürokratische Hürden abbaut. (Quelle: FAZ)

3. Zeit Online stellt in einer fundierten Analyse dar, dass zahlreiche deutsche Start-ups mit Perspektive für Künstliche Intelligenz und Cleantech mangels adäquater Finanzierung und flexibler Arbeitsbedingungen ins Ausland abwandern. Gleichzeitig mahnen Unternehmer einen Mentalitätswandel in der Politik an, um Transformationsprozesse zu beschleunigen. Vorschläge umfassen unkomplizierte Förderprogramme und mehr Risikobereitschaft durch staatliche Garantien. (Quelle: Zeit Online)

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