Ifo: Einzelhandel bleibt pessimistisch – Geschäftsklima sinkt erneut

Im August fiel das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel weiter auf -24,0 Punkte, nach -22,9 Punkten im Juli – der dritte monatliche Rückgang in Folge.

29.08.25 08:00 Uhr | 3 mal gelesen

Laut aktueller Mitteilung des Ifo-Instituts bleibt die Lage im Einzelhandel angespannt. Seit Mai 2025 hat sich die Stimmung der Händler zum dritten Mal nacheinander verschlechtert. Einzelhändler bewerten ihre aktuelle Geschäftssituation weiterhin zurückhaltend. Die Erwartungen für die kommenden Monate hellen sich nur marginal auf und bleiben insgesamt auf niedrigem Niveau. Ifo-Experte Patrick Höppner betont, dass eine konjunkturelle Erholung im Einzelhandel bislang ausbleibt. Besonders im Möbel- und Bekleidungshandel ist das Geschäftsklima gesunken, während es im Lebensmitteleinzelhandel eine leichte Besserung gab. Zahlreiche Branchen zeigen sich für den Rest des Jahres zurückhaltend und rechnen kaum mit spürbaren Verbesserungen bei den Geschäften. Die Preissteigerungsdynamik flacht ab: Weniger Einzelhändler haben im Juli die Preise erhöht, und künftig planen nur noch wenige mit weiteren Preisaufschlägen – eine Ausnahme bilden Möbelhäuser und der Lebensmitteleinzelhandel, die weiterhin Preiserhöhungen anvisieren.

Der leichte Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas auf -24,0 Punkte im August verdeutlicht die fortwährende Zurückhaltung im deutschen Einzelhandel. Während sich in Teilsegmenten wie dem Lebensmitteleinzelhandel kleinere Besserungen abzeichnen, bleibt die allgemeine Atmosphäre trüb, insbesondere bei Möbel- und Bekleidungsgeschäften. Trotz der abgeschwächten Preissteigerungen und leicht verbesserter Erwartungen rechnen viele Händler für den Rest des Jahres nicht mit einem Aufschwung. Aktuelle Analysen aus anderen Quellen wie FAZ, Handelsblatt und Zeit bestätigen die schwierige wirtschaftliche Lage: Viele Händler klagen über immer noch zögernde Konsumenten, hohe Energiepreise sowie Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Zinspolitik und Inflation. Die Bundesregierung plant jedoch gezielte Entlastungen für den Einzelhandel, etwa steuerliche Erleichterungen sowie Programme zur Digitalisierung und Fachkräftegewinnung, um die Branche annehmbarer zu gestalten und Investitionen zu fördern. Zudem wird der Onlinehandel weiterhin als wichtige Wachstumsstütze gesehen, während stationäre Läden innovative Konzepte und Kundenbindungsangebote ausbauen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im FAZ-Beitrag nehmen Experten die schwachen Zahlen im Einzelhandel unter die Lupe und beleuchten, wie die steigenden Lebenshaltungskosten, die Unsicherheit im Euroraum und anhaltende Zurückhaltung beim Konsum den Markt weiter belasten. Dennoch zeigen sich Einzelbranchen wie Baumärkte leicht stabilisiert, da Heimwerken und Renovieren weiterhin gefragt bleiben. Die Bundesregierung prüft aktuell, wie steuerliche Entlastungen und Reformen zur Stärkung kleiner Händler beitragen können. Quelle: FAZ

Die Süddeutsche Zeitung untersucht die Folgen der Konsumschwäche auf Beschäftigte und Ladengeschäfte. Viele Verkaufsstellen nutzen derzeit Rabatte oder verlängerte Öffnungszeiten, aber die erhofften Impulse bleiben bislang aus. Zahlreiche Händler setzen daher auf eine Modernisierung des Point-of-Sale und Digitalisierung, um Kunden zurückzugewinnen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Im Handelsblatt wird die Situation im deutschen Einzelhandel im internationalen Vergleich beleuchtet und dabei auf Unterschiede im Konsumverhalten sowie die Auswirkungen der Lieferketten- und Preisprobleme eingegangen. Der Artikel hebt hervor, dass sich insbesondere kleinere Händler zunehmend auf Nischen und nachhaltige Angebote konzentrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem werden Förderprogramme für Digitalisierung und Klimaschutzinitiativen für Händler vorgestellt. Quelle: Handelsblatt

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