Justizministerium will Straftaten rund um Menschenhandel härter bekämpfen

Das Bundesjustizministerium strebt eine bedeutende Überarbeitung des Strafrechts an, um gezielter gegen Menschenhandel und diverse Ausbeutungsformen vorzugehen.

20.10.25 11:50 Uhr | 60 mal gelesen

Laut einer aktuellen Mitteilung des Ministeriums will die Bundesregierung entschlossener gegen Menschenhandel in Deutschland vorgehen. Mit dem neuen Gesetzesvorschlag soll die Strafgesetzgebung gründlich überarbeitet werden, um bisher unbeachtete Formen der Ausbeutung – darunter beispielsweise Leihmutterschaft, erzwungene Adoption sowie Zwangsheirat – klar zu fassen und zu ahnden. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) bezeichnete Menschenhandel als eine Form moderner Sklaverei und betonte, dass auch Deutschland betroffen sei – sei es auf Baustellen, in Pflegeheimen oder im Bereich erzwungener Prostitution. Gerade letztere gilt als besonders entwürdigend: Frauen und Mädchen würden oft unter falschen Versprechungen angeworben, ihrer Freiheit beraubt und durch gezielte Kontrolle in die Zwangsprostitution getrieben. Laut Hubig greife das aktuelle Recht oft noch zu kurz, weshalb eine grundlegende Reform überfällig sei. Ein zentraler Aspekt: Wer (unabhängig vom Kontext der sexuellen Dienstleistung) die Ausbeutung anderer nutzt, soll künftig strafrechtlich belangt werden können. Dazu will man außerdem die Strafrahmen erhöhen, um abschreckend zu wirken und Täter ernsthaft zur Rechenschaft zu ziehen. Bis Ende November 2025 haben Länder und Organisationen Zeit, ihre Meinung zum Reformvorschlag abzugeben. Kleiner Gedanke am Rand: Wer hätte gedacht, wie viele unterschiedliche Spielarten von Zwang und Ausbeutung hierzulande tatsächlich vorkommen?

Das Bundesjustizministerium plant, mit einer umfassenden Reform die Strafverfolgung bei Menschenhandel und Ausbeutung zu erleichtern. Hintergrund ist die Sorge, dass aktuelle Gesetzeslücken Täter bisher oft ungeschoren davonkommen lassen. Die Reform sieht konkret vor, Straftatbestände zu erweitern, insbesondere neue Ausbeutungsformen wie Zwangsadoption oder Leihmutterschaft einzubinden und die Nachfragestrafbarkeit auf sämtliche Ausbeutung zu erweitern. Nach intensiver Lektüre aktueller Presseberichte zeigt sich: Neben dem Bedürfnis nach schärferen Strafen wird auch eine bessere Opferbetreuung sowie internationale Zusammenarbeit eingefordert – und es gibt politischen Streit über die Auslegung von Ausbeutungsbegriffen. Aus der Opposition kommen teils Zweifel, ob verschärfte Gesetze ohne zusätzliche Ermittlungsressourcen wirklich greifen. Auch NGOs appellieren, dass Prävention und soziale Hilfen nicht zu kurz kommen sollten.

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