Manchmal spiegelt eine Umfrage nicht nur Meinungen, sondern auch eine gesellschaftliche Grundhaltung wider – so wie diese: Über 60 Prozent der Menschen mit eigenem Haus lehnen das Aus für die Solarförderung ab, das Wirtschaftsministerin Reiche vorschwebt. Das geht quer durchs politische Spektrum. Sogar Unionswähler:innen sind mehrheitlich dagegen. Kein Wunder, betrachtet man das Umfrageergebnis des Meinungsforschungsinstituts Civey, das im Auftrag von Green Planet Energy 2.000 Eigenheimbesitzer:innen befragte. Sönke Tangermann von Green Planet Energy bringt es auf den Punkt: Ohne Einspeisevergütung drohen Dachanlagen und die Solarbranche insgesamt einzubrechen. Klingt nach einer recht ungemütlichen Aussicht – nicht nur für Handwerker und Fachbetriebe, sondern für alle, die auf die Energiewende setzen.
Interessanterweise scheinen staatliche Mittel für neue Gaskraftwerke deutlich weniger beliebt – vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 winken ab. 46 Prozent der Bürger:innen sagen klar Nein zu Subventionen für solche fossilen Infrastrukturprojekte. Tangermann warnt: Mit mehr Gaskraftwerken bleibt Deutschland in der Vergangenheit stecken und blockiert echte Innovation wie grüne Speicherlösungen oder Wasserstofftechnik.
Anders sieht es bei der Wärmepumpenförderung aus: Eine knappe Mehrheit (54 Prozent) ist dafür, klimaschonende Heiztechnologie weiterhin zu unterstützen. Auffällig: Besonders Menschen über 65 Jahre stehen der Förderung besonders positiv gegenüber. Hier scheint ein wenig Hoffnung zu blitzen – vielleicht geben solche klaren Meinungen der Diskussion den nötigen Schub, damit Klimapolitik mehr ist als nur politisches Gerangel.
Die große Mehrheit der befragten Eigenheimbesitzer:innen spricht sich gegen ein Auslaufen der Solarförderung auf Hausdächern aus und fordert stattdessen klare Bedingungen für den weiteren Ausbau – wie flächendeckende Smart Meter und marktgerechte Vergütungen. Während die Bevölkerung Subventionen für neue Gaskraftwerke überwiegend ablehnt, bleibt die Zustimmung für die staatliche Förderung von Wärmepumpen hoch, insbesondere bei älteren Menschen. Mehrere aktuelle Berichte betonen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland im Zentrum energiepolitischer Debatten steht, wobei Regierungsvorhaben in Bezug auf Finanzierung, soziale Gerechtigkeit und Versorgungssicherheit unterschiedlich bewertet werden. Nach neueren Berichten von taz, Spiegel und Süddeutscher Zeitung ist zudem deutlich geworden, dass politische Uneinigkeit und bürokratische Hürden den Ausbau verschleppen. Mehrere Stimmen aus Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs fürchten, dass das Erreichen der Klimaziele bei einem Rückzug staatlicher Förderungen ins Wanken geraten könnte.