Kartellamt genehmigt Verkauf von Ceconomy an chinesischen Investor JD.com

Das Bundeskartellamt hat den Erwerb von Ceconomy, der Mutter hinter Mediamarkt und Saturn, durch die chinesische JD.com-Gruppe ohne wettbewerbsrechtliche Beanstandungen zugelassen.

18.09.25 13:46 Uhr | 184 mal gelesen

Das Bundeskartellamt hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass es dem Einstieg der JD.com-Gruppe bei der Ceconomy AG grünes Licht erteilt. Der Präsident der Behörde, Andreas Mundt, erklärte, dass JD.com bislang in Deutschland kaum aktiv sei und deshalb kaum Überschneidungen im Wettbewerb bestünden. Ceconomy, mit Hauptsitz in Düsseldorf, ist besonders durch die Ketten Mediamarkt und Saturn im stationären und Onlinehandel für Elektronik und Haushaltsgeräte präsent. Die chinesische JD.com-Gruppe, ansässig in Peking, gilt als führendes Handelsunternehmen Chinas und ist auf den Onlinehandel sowie die dahinterstehende Logistik spezialisiert. Laut Kartellamt wurde ausschließlich die Wettbewerbslage bewertet, für sicherheitspolitische Überlegungen hingegen sei das Bundeswirtschaftsministerium zuständig.

Mit der Erlaubnis des Bundeskartellamts ist die Übernahme von Ceconomy durch JD.com einen entscheidenden Schritt weiter. Dabei stand für die Behörde hauptsächlich die geringe aktuelle Marktpräsenz von JD.com in Deutschland im Fokus, sodass sie keine wesentlichen Einschränkungen für den Wettbewerb sieht. Obwohl die Zustimmung rechtlich bedeutsam ist, bleibt weiterhin zu überprüfen, ob es aus Sicht der inneren Sicherheit Einwände gibt—diese Entscheidung liegt allerdings beim Bundeswirtschaftsministerium. Die Übernahme passt in einen globalen Trend zunehmender Beteiligungen chinesischer Firmen im deutschen Einzelhandel. Die Integration eines großen deutschen Elektronikhändlers wie Ceconomy eröffnet JD.com den Zugang zum europäischen Markt und gibt Ceconomy die Chance, insbesondere im Onlinehandel durch Synergien mit dem E-Commerce-Giganten JD.com zu profitieren. Branchenbeobachter erwarten, dass die Wettbewerbsdynamik im deutschen Elektronikhandel analog zur wachsenden Bedeutung globaler E-Commerce-Unternehmen steigen könnte.

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