Deutschlands offizielle Haltung gegenüber einem EU-Beitritt der Türkei bleibt unverändert, trotz positiver Äußerungen seitens Außenminister Johann Wadephul. Bei Gesprächen in Ankara mit dem türkischen Geheimdienstchef ging es primär um den Einfluss der Türkei auf die Hamas im Gazastreifen – und weniger um einen echten Fortschritt im EU-Beitrittsprozess. Auffällig ist, dass das Thema EU eher am Rande behandelt wurde, während geopolitische Sicherheitsinteressen deutlicher in den Fokus rückten. Weitere Recherchen zeigen: Laut der taz bleibt auch auf EU-Ebene das Verhältnis zur Türkei ein Balanceakt zwischen Kooperation bei Migration und klarer Kritik an Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten (Stand: 6. Juni 2024). Die Süddeutsche berichtet zudem, dass Brüssel die Gespräche über einen EU-Beitritt der Türkei als weitgehend "eingefroren" betrachtet und eine Wiederaufnahme vorerst nicht auf der Agenda steht (6. Juni 2024). Das Auswärtige Amt betont aktuell, die Zusammenarbeit in sicherheitspolitischen Fragen, etwa bei Geflüchteten oder im Nahostkonflikt, wolle man weiter pflegen, aber die Beitrittsperspektive sei "nicht akut" (spiegel.de, 7. Juni 2024).