Kleine Trendwende: Friedrich Merz gewinnt wieder an Zustimmung

Ein überraschender Stimmungswechsel: Kanzler Friedrich Merz (CDU) kann bei den Bürgern einen leichten Popularitätsschub verzeichnen.

12.10.25 00:02 Uhr | 842 mal gelesen

Ab und zu mischen sich Umfrageergebnisse unter die allgegenwärtigen Nachrichten, die einen Moment innehalten lassen. So geschehen mit der jüngsten Insa-Erhebung: Wie die 'Bild am Sonntag' berichtet, signalisieren derzeit 27 Prozent der Teilnehmenden eine gewisse Zufriedenheit mit Friedrich Merz und seiner Arbeit – vier Prozentpunkte mehr als noch Ende September. Der altbekannte Negativtrend scheint fürs Erste abgebremst, wenngleich die Hälfte plus noch skeptisch bleibt – 62 Prozent sind weiterhin wenig begeistert (das sind drei Punkte weniger als zuvor). Auch im Kabinett weht vorsichtig ein Hauch Optimismus: 28 Prozent der Deutschen finden die schwarz-rote Regierung gegenwärtig in Ordnung, ein kleines Plus von fünf Punkten. Aber, und das sollte man nicht verdrängen: Mehr als sechs von zehn Befragten bleiben kritisch oder sogar offen unzufrieden. Interessanterweise spiegelt sich dieses Auf und Ab in den Sonntagsfragen weniger wider. Das wöchentliche Stimmungsbild vom Insa-Institut, extra für die 'Bild am Sonntag', zeigt die Union bei 24 Prozent, quasi festgefroren. Die AfD hält die Pole Position mit 26 Prozent, während die SPD bei 14 Prozent stagniert. Selbst wenn CDU/CSU und SPD sich zusammentäten, müssten sie mit dürftigen 38 Prozent auskommen, was für eine Mehrheit nicht mal ansatzweise reicht – das politische Kräftefeld bleibt zersplittert. Kleines Detail am Rande: Die Grünen legen um einen mickrigen Punkt auf 12 Prozent zu, die Linke verliert ein Prozent und ist nun bei 11, BSW und FDP kommen jeweils auf 4. Insa-Chef Hermann Binkert bringt es gegenüber der Zeitung auf den Punkt: "Aktuell steigert sich die Zufriedenheit mit der Regierung, aber das kommt bei den Wählerstimmen für die Regierungsparteien schlicht nicht an". Die Umfragen laufen weiterhin: Die Sonntagsfrage umfasste 1.224 Menschen (6.-10. Oktober), die Merz-Bilanz 1.004 (9.-10. Oktober), jeweils mit den üblichen Standardfragen: Wer wäre Ihre Wahl am Sonntag, sind Sie zufrieden mit Merz– und mit der aktuellen Regierung? Eine Momentaufnahme, nicht mehr, nicht weniger.

Die jüngsten Umfragewerte deuten auf eine leichte Entspannung für Kanzler Merz und seine Regierung hin: Jeweils mehr Befragte sind mit ihrer Arbeit einverstanden, auch wenn die Mehrheit kritisch bleibt. Die verhalten positive Stimmung schlägt bislang jedoch nicht auf die Parteipräferenzen durch – die Stagnation im Partei-Ranking hält an. Die Situation steht also auf der Kippe: Kleine Hoffnungszeichen, aber weiterhin viel Unmut in der Bevölkerung. Zusätzliche Einblicke anderer Medien zeigen, dass die AfD aktuell von allgemeinen Unzufriedenheiten profitiert, während in Regierungskreisen über potenzielle Strategiewechsel diskutiert wird (etwa durch eine sozialere Klima- und Migrationspolitik). In Leitartikeln wird darauf verwiesen, dass einzelne Popularitätsschübe wie bei Merz kaum lange währen, wenn die wirtschaftliche Lage und politische Streitigkeiten spürbar bleiben. Hintergrundberichte heben hervor, dass kurzfristige positive Stimmungsschwankungen oft nicht zu handfesten Wahlerfolgen führen – was für die derzeitigen Umfragewerte von CDU/CSU wie auch für das Ampel-Bündnis gilt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

SZ analysierte die aktuelle Schwäche der traditionellen Volksparteien in Deutschland und erörtert, warum trotz kurzfristiger Zugewinne bei einzelnen Politikern oder Parteien strukturelle Probleme und die allgemeine politische Unzufriedenheit nicht verschwinden. Die Redaktion hebt hervor, dass wachsende Unsicherheit im Land viele Wähler zu Protestparteien wie der AfD treibt, während die Regierungsparteien in grundlegenden Fragen wie Migration und Wirtschaftsstrategie weiter ringen und keine zündenden Lösungen anbieten können (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Auf Zeit Online wurde eine umfassende Auswertung aktueller Wahlumfragen vorgestellt, inklusive detaillierter Analysen zur politischen Stimmungslage, dem Vertrauensverlust in die Regierung und dem Erstarken extremistischer Parteien. Der Artikel weist darauf hin, dass kurzfristige Popularitätsgewinne einzelner Politiker sich selten stabilisieren, solange die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen nicht gelöst sind (Quelle: Zeit Online).

FAZ veröffentlichte einen längeren Hintergrundbericht zur Lage der CDU/CSU, der die Rolle des Parteivorsitzenden, interne Streitigkeiten und die Wechselwirkungen zwischen öffentlicher Wahrnehmung und Umfragewerten thematisiert. Besonders Merz wird darin als Antreiber, aber auch als Zerrissener zwischen konservativen und modernen Kräften der Partei beschrieben; Verbesserungen bei persönlichen Beliebtheitswerten reichen demnach nicht aus, um die strukturelle Schwäche der Union im bundesweiten Parteienspektrum zu überwinden (Quelle: FAZ).

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