Kroatien als Schlüsselakteur: Merz hebt Rolle im EU-Erweiterungsprozess hervor

Bei Gesprächen im Kanzleramt unterstreicht Friedrich Merz die Bedeutung Kroatiens für die EU-Erweiterung und lobt dessen Engagement für die Region.

heute 14:14 Uhr | 23 mal gelesen

Wenn über eine mögliche Ausweitung der Europäischen Union diskutiert wird, fällt Kroatiens Name inzwischen fast schon selbstverständlich. Friedrich Merz hat das nach seinem Treffen mit Premierminister Andrej Plenkovic erneut betont. Er stellte fest, dass Kroatien nicht nur aufgrund seiner Lage am Puls der potenziellen Neumitglieder eine besondere Verantwortung trägt. Interessant, dass Merz dabei auch die historischen Verbindungen der Kroaten zu Südosteuropa ins Feld führte – ein Detail, das gern im politischen Alltag untergeht. Und ganz pragmatisch: Plenkovic wird ausdrücklich für das aktive Einbringen Kroatiens gelobt. Einheit herrscht darin, dass die EU realistische Beitrittsperspektiven aufzeigen müsse; andererseits dürfen Reformfortschritte nicht als reine Formsache durchgewunken werden. Gerade bei Ländern wie Montenegro könne man konkret nächste Schritte einleiten, murmelt Merz durch die Blume. Ansonsten war das Treffen ausgefüllt von Gesprächen über konkrete Zusammenarbeit, etwa im Hinblick auf den bevorstehenden EU-Gipfel, aber natürlich kamen auch internationale Sicherheitsfragen auf den Tisch. Es wirkt, als wolle Merz, abseits aller politischen Floskeln, eine ehrliche Partnerschaft nach außen tragen.

Bei seinen jüngsten Gesprächen mit dem kroatischen Regierungschef betonte Friedrich Merz die gewichtige Rolle Kroatiens in der Debatte um eine EU-Erweiterung. Besonders hervorgehoben wurde die aktive Mitwirkung Kroatiens, die nicht zuletzt auf der geostrategischen Lage sowie engen historischen Verbindung zu den Balkanstaaten beruht. Gleichzeitig untermauerte Merz die Forderung, dass Fortschritte im Beitrittsprozess auch tatsächliche Reformbemühungen der Kandidatenländer widerspiegeln müssen; speziell Montenegro käme jetzt eine führende Rolle unter den Kandidaten zu. Ergänzend: Die Debatte um die EU-Erweiterung bleibt derzeit angesichts der geopolitischen Veränderungen – Stichwort Ukraine und Westbalkan – hochrelevant. Laut aktuellen Meldungen aus Brüssel fordern mehrere EU-Staaten, allen voran Deutschland und Frankreich, neue Bedingungen und klarere Zeitpläne für zukünftige Erweiterungen, um bestehende Herausforderungen wie Rechtsstaatlichkeit und Korruption in den Kandidatenländern besser adressieren zu können. Kroatien wird dabei als mögliche „Brückenbauerin“ zwischen Brüssel und den Westbalkan-Staaten gesehen, was diplomatisch durchaus Gewicht hat.

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