Landwirtschaftsminister lehnt Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel ab

Alois Rainer (CSU), Bundeslandwirtschaftsminister, spricht sich gegen eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel aus – vor allem aufgrund fehlender finanzieller Spielräume im Bundeshaushalt.

heute 06:55 Uhr | 69 mal gelesen

Rainer äußerte, Fleisch dürfe nicht durch Maßnahmen wie eine Tierwohlabgabe oder eine höhere Mehrwertsteuer absichtlich verteuert werden. "Mein Ziel ist es nicht, auf die Preise im Supermarkt direkten Einfluss zu nehmen. Mein Auftrag besteht darin, faire Rahmenbedingungen für die Lebensmittelbranche zu schaffen, insbesondere die Belastungen für Erzeuger zu reduzieren und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirte zu sichern", so Rainer weiter. Mit Verweis auf seine Erfahrung als Metzger betonte der Minister zudem die Wichtigkeit einer fachgerechten und tierschutzkonformen Schlachtung. "Ein ordnungsgemäßer Betäubungsvorgang ist essentiell; erst danach darf das Tier von einem geschulten Metzger sachgerecht geschlachtet werden". Privat bevorzugt Rainer klassische Gerichte wie Krustenbraten mit Knödeln, während Tofu in seiner Familie keine Nachfrage findet.

Alois Rainer, Bundesagrarminister, lehnt einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz auf Grundnahrungsmittel mit Blick auf den angespannten Bundeshaushalt ab. Stattdessen setzt er auf faire wirtschaftliche Bedingungen für die Landwirte und will zusätzliche finanzielle Belastungen, etwa durch eine Tierwohlabgabe, vermeiden. Seine persönliche Haltung zu Lebensmitteln spiegelt eine Präferenz für traditionelle Fleischgerichte wider, wobei er auch seine berufliche Herkunft als Metzger betont. Ergänzend dazu gibt es aktuelle Entwicklungen: In der Agrarpolitik wird die Forderung nach einer Entlastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern durch niedrigere Mehrwertsteuern immer wieder vorgebracht, insbesondere angesichts gestiegener Lebensmittelpreise und Inflation. Die Bundesregierung verweist aber weiterhin auf die Haushaltslage und die Komplexität sozialpolitischer Maßnahmen. Andere EU-Länder wie Spanien oder Irland haben in den letzten Monaten Steuersenkungen auf Grundnahrungsmittel zumindest vorübergehend umgesetzt, um die Kaufkraft zu stärken. In Deutschland diskutieren Experten, dass eine zielgenaue Sozialpolitik – wie direkte Transferleistungen für Bedürftige – effektiver als eine generelle Steuersenkung sein könnte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Spiegel berichtet ausführlich über aktuelle Forderungen aus Politik und Verbraucherschutz, die Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel als Instrument zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger heranzuziehen. Wirtschafts- und Haushaltsvertreter der großen Parteien geben jedoch zu bedenken, dass der aktuelle Budgetrahmen kaum finanziellen Spielraum für eine solche Maßnahme lässt und Diskussionen über gezielte Sozialtransfers im Vordergrund stehen. Währenddessen betonen Ernährungsexperten, dass insbesondere sozial benachteiligte Haushalte von einer Mehrwertsteuersenkung profitieren würden. Quelle: Der Spiegel

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die Auswirkungen einer Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittelpreise in anderen europäischen Ländern: Spanien und Irland haben kürzlich entsprechende temporäre Maßnahmen eingeführt, konnten jedoch unterschiedliche Effekte auf die Inflation beobachten. Fachleute in Deutschland warnen davor, den Effekt einer solchen Maßnahme zu überschätzen und weisen darauf hin, dass große Supermarktketten steuerliche Vorteile nicht immer vollständig an die Verbraucher weitergeben. Die deutsche Regierung prüfe alternative Ansatzpunkte wie gezielte Gutscheine für Bedürftige. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Zeit greift die soziale Komponente der Debatte auf und stellt dar, dass eine pauschale Mehrwertsteuersenkung besonders einkommensschwache Menschen entlasten könnte, aber auch hohe Kosten für den Staatshaushalt nach sich zieht. Die Opposition fordert verstärkte Maßnahmen angesichts steigender Lebensmittelpreise, während die Ampel-Koalition auf gezielte sozialpolitische Programme statt auf eine allgemeine Steuersenkung setzt. Die Diskussion bleibt kontrovers, insbesondere vor dem Hintergrund internationaler Erfahrungen und extrem gestiegener Kosten in Teilen der Lebensmittelproduktion. Quelle: Die Zeit

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