Leichte Aufhellung des Geschäftsklimas in der Chemiebranche laut Ifo-Institut

Die Chemieindustrie erlebt im September eine leichte Verbesserung der Stimmung.

30.09.25 07:48 Uhr | 138 mal gelesen

Im September legte der Geschäftsklimaindex in der chemischen Industrie laut Ifo-Institut geringfügig zu und erreichte -11,1 Punkte, nachdem er im August noch bei -12,1 gelegen hatte. Die Unternehmen bewerten ihre Perspektiven weniger negativ als zuvor – die Erwartungen stiegen von -4,4 auf -2,2 Punkte –, während die Einschätzung der aktuellen Situation bei -19,5 Punkten stagnierte. Das Ifo-Institut führt die Verbesserungen unter anderem auf staatliche Entlastungsmaßnahmen zurück: Gesenkte Stromsteuersätze, reduzierte Netzentgelte sowie Erleichterungen beim Lieferkettengesetz und der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung schaffen laut Branchenexpertin Anna Wolf Entlastung und Planungssicherheit.

Die marginale Stimmungsaufhellung in der deutschen Chemieindustrie ist vor allem auf politische Maßnahmen wie niedrigere Stromsteuern und günstigere Netzentgelte zurückzuführen, die insbesondere energieintensive Unternehmen direkt entlasten. Weitere Impulse setzen Vereinfachungen des Lieferkettengesetzes und die zurückhaltendere Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitspflichten. Dennoch bleibt die Branche in schwierigem Fahrwasser: Viele Unternehmen reduzieren weiterhin die Produktion und ihren Personalbestand, die Kapazitätsauslastung ist auf 73,1 Prozent gefallen und somit rund neun Prozentpunkte unter dem langfristigen Durchschnitt; Aufträge und Nachfrage sinken weiter und auch die Exportaussichten verschlechtern sich zuletzt wieder. Zusätzlich wird die Entwicklung der Branche stark von den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen, internationalen Handelsproblemen und geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst. Aktuelle Berichte vieler Institute heben hervor, dass die gesamte Industrieproduktion in Deutschland weiterhin schwächelt und die Strompreisentlastungen langfristig nicht ausreichen könnten, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit vollständig wiederherzustellen. Die Transformation zur nachhaltigen Produktion, Investitionen in Digitalisierung und Transformation spielen eine wachsende Rolle für künftige Stabilität.

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