Die marginale Stimmungsaufhellung in der deutschen Chemieindustrie ist vor allem auf politische Maßnahmen wie niedrigere Stromsteuern und günstigere Netzentgelte zurückzuführen, die insbesondere energieintensive Unternehmen direkt entlasten. Weitere Impulse setzen Vereinfachungen des Lieferkettengesetzes und die zurückhaltendere Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitspflichten. Dennoch bleibt die Branche in schwierigem Fahrwasser: Viele Unternehmen reduzieren weiterhin die Produktion und ihren Personalbestand, die Kapazitätsauslastung ist auf 73,1 Prozent gefallen und somit rund neun Prozentpunkte unter dem langfristigen Durchschnitt; Aufträge und Nachfrage sinken weiter und auch die Exportaussichten verschlechtern sich zuletzt wieder. Zusätzlich wird die Entwicklung der Branche stark von den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen, internationalen Handelsproblemen und geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst. Aktuelle Berichte vieler Institute heben hervor, dass die gesamte Industrieproduktion in Deutschland weiterhin schwächelt und die Strompreisentlastungen langfristig nicht ausreichen könnten, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit vollständig wiederherzustellen. Die Transformation zur nachhaltigen Produktion, Investitionen in Digitalisierung und Transformation spielen eine wachsende Rolle für künftige Stabilität.
30.09.25 06:42 Uhr