Mehr Ehrlichkeit wagen: Grünen-Politikerin Fegebank fordert unbequeme Debatten

Katharina Fegebank, Hamburgs Umweltsenatorin, fordert ihre Partei heraus: Die Grünen sollen unbequeme Wahrheiten nicht scheuen, gerade wenn es um die Zukunft sozialer Sicherheit geht – und sich dabei von polarisierenden Schlagworten distanzieren.

25.11.25 14:22 Uhr | 25 mal gelesen

Vor dem Start der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen meldet sich Hamburgs Zweite Bürgermeisterin mit klaren Worten: 'Es hilft niemandem, Illusionen zu verkaufen', so Fegebank im Gespräch mit der 'Welt'. Besonders in Hinblick auf Reformen bei der sozialen Sicherung sei Offenheit das Gebot der Stunde. Über den Begriff 'Klassenkampf', mit dem Bundesvorsitzender Banaszak jüngst Schlagzeilen gemacht hatte, zeigt sie sich kritisch: Ja, es müsse über gerechte Verteilung gesprochen werden – aber ohne die Gesellschaft unnötig zu spalten. Sie verweist eher auf das baden-württembergische Rezept: Winfried Kretschmanns ruhige, sachorientierte Politik sei ein Vorbild; der Erfolg der Grünen im Ländle beruhe darauf, nahbar und pragmatisch zu bleiben. Gleichwohl ließe sich dieser Ansatz nicht eins zu eins auf alle Regionen übertragen – in Hamburg hätten die Grünen beispielsweise ganz andere, urbanere Herausforderungen. Im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen sieht Fegebank in Baden-Württemberg eine Art Lackmustest – nicht zuletzt, weil die Umfragewerte zuletzt schwächeln. Aber sie bleibt gelassen: 'Alles ist drin, man hat schon einmal ein Comeback erlebt – diesmal vielleicht mit Cem Özdemir an der Spitze.' In der Diskussion ums Verbrenner-Aus warnt sie vor Schnellschüssen. Es sei offensichtlich, dass die Zukunft des Autos elektrisch werde, aber man müsse Rücksicht auf die Arbeitsplätze und die Identifikation vieler Menschen mit der Autoindustrie nehmen. Persönlich macht sie deutlich: Die Partei müsse mutig, aber auch umsichtig agieren.

Kurz vor dem Bundesparteitag fordert die grüne Hamburger Senatorin Fegebank von ihrer Partei einen ehrlicheren, realistischeren Umgang mit politischen Herausforderungen – besonders im Bereich sozialer Sicherung. Sie kritisiert eine zu polarisierende Sprache und setzt stattdessen auf den pragmatischen Kretschmann-Kurs, der die Grünen in Baden-Württemberg erfolgreich gemacht hat. Aktuelle Diskussionen, wie das Verbrenner-Aus, müssten mit Fingerspitzengefühl geführt werden, um gesellschaftliche Balance zu bewahren. Ergänzend aus aktuellen Recherchen: Aktuelle Berichte zeigen, dass der Druck auf die Grünen wegen der kontroversen Haushaltsdebatte weiter zunimmt – etwa durch Streit um Ausgaben für Klimaschutz und Sozialpolitik. In Baden-Württemberg tarnt sich Frust in der Basis, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, wobei Kretschmanns Abtritt 2026 offener als je zuvor diskutiert wird und Cem Özdemir als gewichtiger Nachfolger gehandelt wird. Zeitgleich berichten mehrere Medien, welche strategischen Diskussionen die Grünen aktuell intern führen, etwa ob in Zukunft mehr auf wirtschaftliche Vernunft oder linke Klimapolitik gesetzt werden soll.

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