Die große Bühne des WDR 2 Weihnachtswunders zieht mitten im Advent wieder nach Essen – ein Ereignis, das über den normalen Rummel hinausgeht. Vier bekannte Moderatoren – Sabine Heinrich, Steffi Neu, Jan Malte Andresen und Thomas Bug – leben auf Zeit im gläsernen Studio auf dem Burgplatz und senden Tag und Nacht, während Besucher vorbeischauen, Musikwünsche einreichen oder direkt ans Mikro treten können. Zwischen Musik von Acts wie Stefanie Heinzmann, Johannes Oerding, Revolverheld und BossHoss mischen sich Comedy-Stars, Landespolitiker und manchmal überraschend bodenständige Heldinnen wie die elfjährige Mathilda mit Gitarre oder das Weihnachtsmann-Team aus Münster auf dem Stand-up-Paddle. Jeden Tag klingt anders – mal ist Feierstimmung mit Chören, mal Gänsehaut mit ehrlichen Geschichten, mal Trubel mit Bühnenprogramm. WDR-Intendantin Dr. Katrin Vernau bringt es mit ihrer Offenheit auf den Punkt: Es geht im Kern um den Zusammenhalt, den die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf beklemmend einfache und doch kreative Weise immer wieder zeigen.
Doch nur Musik für gute Laune? Keineswegs. Der Clou der Veranstaltung ist das enorme Spendenziel: "Gemeinsam gegen den Hunger in der Welt" – dafür werden neben Gänsehauten auch Euros gesammelt. Jeder, der will, kann eigene Mikroaktionen beisteuern, per Songwunsch spenden oder live vor Ort dabei sein (so wie die Laufgruppe von Dortmund bis Essen oder eben Mathilda, die sich ihr weihnachtliches Taschengeld für den guten Zweck lieber auf der Straße erspielt). Am 17. Dezember schließlich wird Bilanz gezogen – das große Finale, Pickepacke voll mit Live-Musik und Momenten, die oft mehr als nur ein bisschen nachhallen. Im Stream, im Radio oder – wer mutig genug ist – im Glashaus hautnah.
Das WDR 2 Weihnachtswunder ist eine der großen, öffentlichkeitswirksamen Charity-Aktionen im Advent. Dieses Jahr verwandelt sich der Essener Burgplatz zwischen 13. und 17. Dezember in ein fröhlich-chaotisches Zentrum aus Live-Radiosendung, Konzerten, Comedy und Herzensprojekten. Neben lokalen und überregional bekannten Musikern und Künstlern prägen besonders die vielen privaten Spendenaktionen das Bild – sie reichen von musikalischen Straßenaktionen bis Marathonläufen im Weihnachtskostüm. Ziel ist die Unterstützung von über 30 Hilfsprojekten gegen den weltweiten Hunger, unter anderem auch für die Tafeln in NRW. Die Spendenaktion, die aus dem Sendestudio mit viel Nähe und Witz begleitet wird, steht beispielhaft für gelebte Solidarität und Vielfalt – und scheint im zunehmend distanzierten Alltag womöglich wichtiger denn je zu sein.
Ergänzende Recherche: Laut taz rückt gerade soziale Ungleichheit im Advent verstärkt in die öffentliche Debatte, da viele von steigenden Lebenshaltungskosten betroffen sind. Die Süddeutsche berichtet, dass Spendenbereitschaft bundesweit trotz Inflation hoch bleibt, aber besonders kreative Sammelaktionen junger Menschen auffallen. Die Zeit hebt hervor, dass Charity-Events wie das Weihnachtswunder nicht nur Spenden, sondern auch soziales Miteinander fördern und damit ein wichtiges Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen.