Carsten Linnemann betonte, dass Friedrich Merz durch Übernahme außenpolitischer Verantwortung Führungsstärke zeige und lobte dessen klare Kurssetzung. Gleichzeitig wies Linnemann gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" darauf hin, dass in der Abstimmung zwischen Partei, Bundestagsfraktion und Führung weitere Optimierung notwendig sei, spüre jedoch bereits Fortschritte. Laut Zeitung nimmt Merz Kontakt zu Parteimitgliedern auf, um aus dem Kommunikationschaos bei Beschlüssen wie den Waffenlieferungen an Israel zu lernen und künftige Missverständnisse zu vermeiden. Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel unterstrich, dass effektive Hinterzimmerarbeit zentral für erfolgreiches Regierungshandeln sei. Roland Koch, früherer hessischer Ministerpräsident, merkte an, dass Kanzler stets davon profitierten, in den ersten Amtsjahren ein geschlossenes, gut abgestimmtes Umfeld zu schaffen.
Friedrich Merz strebt aktuell an, die CDU stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubinden und so die Einheit von Partei, Fraktion und Führung zu verbessern. Hintergrund ist die interne Kritik nach den jüngsten Alleingängen bei außenpolitischen Themen wie Waffenlieferungen. Merz setzt deshalb auf einen engeren Austausch mit Parteifreunden und konkrete Anpassungen bei den Kommunikationswegen. Die aktuellen Entwicklungen werden vor dem Hintergrund der bevorstehenden Ost- und Landtagswahlen besonders aufmerksam beobachtet, da ein kohärentes und geeintes Auftreten für die CDU im Superwahljahr 2024 entscheidend ist. In verschiedenen Medien wird außerdem berichtet, dass andere Parteien ebenfalls an internen Kommunikationsstrukturen arbeiten, um schneller und einheitlicher auf politische Ereignisse reagieren zu können.