EU plant Absenkung der Zölle auf US-Industriewaren

Die EU-Kommission bereitet einen Gesetzesvorschlag vor, mit dem die Einfuhrzölle auf US-Industriegüter abgeschafft werden sollen.

23.08.25 08:50 Uhr | 4 mal gelesen

Ziel der Initiative ist es, die USA dazu zu bewegen, ihre bestehenden Autozölle von derzeit 27,5 Prozent rückwirkend auf 15 Prozent zu senken. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf EU-Diplomaten und Vertreter der Industrie berichtet, wird die EU-Kommission dafür am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Auch Bernd Lange (SPD), Vorsitzender des EU-Handelsausschusses, bestätigte die baldige Vorlage des Vorschlags. Ursprünglich war vorgesehen, dass die USA die Zollsätze bereits ab 1. August senken – eine Vereinbarung, die US-Präsident Donald Trump und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen in Schottland Ende Juli erzielt hatten. Die EU signalisierte zugleich Bereitschaft zur eigenen Zollsenkung, verknüpfte dies aber mit weiteren Handelsverhandlungen. Für die deutschen Autobauer BMW, Mercedes und Volkswagen bringt die Entwicklung nach einer Phase der Unsicherheit nun Klarheit, auch wenn die Konditionen schlechter sind als zuvor. Bislang galt ein Zollsatz von 2,5 Prozent für EU-Exporte in die USA, während für US-Fahrzeuge, die in die EU exportiert werden, zehn Prozent anfielen. Die deutsche Automobilindustrie hält sich mit Lob zurück, sieht die Anpassung aber als positives Signal. Donnerstag präzisierten die EU und die USA ihr Abkommen in einem gemeinsamen Statement; die US-Seite verknüpfte das Senken der Zölle jedoch an bestimmte Bedingungen. Der VW-Konzern bekräftigte, dass die Vereinbarung für mehr Planbarkeit sorgt. Aus der Industrie hieß es zudem, langfristig solle ein noch niedrigerer Zollsatz das Ziel bleiben.

Die neuen Pläne der EU-Kommission, die Zölle auf US-Industriegüter abzuschaffen, zielen darauf ab, die transatlantischen Handelsbeziehungen zu verbessern. Dies erfolgt vor dem Hintergrund von Handelsstreitigkeiten und einer langfristigen Strategie zur Vereinfachung des Warenaustauschs. Während bislang unterschiedliche Zollsätze für EU- und US-Exporte galten, könnten die aktuellen Vorschläge unter anderem die Automobilbranche nachhaltig beeinflussen. Jüngste Berichterstattung zeigt, dass besonders die deutsche Automobilindustrie auf eine rasche und stabile Lösung drängt, da die Handelsbedingungen für Exporte in die USA lange unklar waren – dies betrifft insbesondere Unternehmen wie BMW, Mercedes und Volkswagen. Berichte auf anderen Nachrichtenplattformen betonen auch, wie wichtig eine Annäherung im transatlantischen Handel für die Stabilität innerhalb der EU sowie mit den USA ist, wobei zusätzliche Herausforderungen durch geopolitische Spannungen wie den Ukraine-Krieg und globale Lieferketten-Probleme entstehen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Ein ausführlicher Bericht der Süddeutschen Zeitung analysiert die Details des EU-Vorschlags zur Zollabsenkung und betont die wirtschaftlichen Vorteile für beide Seiten. Es wird ausgeführt, dass durch die Zollsenkungen ein Signal für eine engere Zusammenarbeit zwischen USA und EU gesetzt werden soll, trotz bestehender Differenzen in anderen Bereichen wie Digitalisierung und Klimapolitik. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die EU die Initiative als Vorbild für künftige globale Handelsabkommen nutzen könnte. Quelle: Süddeutsche Zeitung

2. Der Spiegel beleuchtet die diplomatischen Hintergründe der Gespräche in Schottland und hebt hervor, wie kritisch die bisherigen Zölle für die deutsche Autoindustrie waren. Es wird berichtet, dass hinter den Kulissen lange verhandelt wurde, um einen Kompromiss herbeizuführen, und dass auf beiden Seiten wirtschaftlicher und politischer Druck bestand. Die Einigung auf eine schrittweise Senkung der Zölle wird als Erfolg für den transatlantischen Handel gewertet, bleibt aber an weitere Bedingungen geknüpft. Quelle: Spiegel

3. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung fasst zusammen, dass die aktuelle Zollpolitik der EU gegenüber den USA Teil einer größeren Strategie zur Diversifizierung der Wirtschaftsbeziehungen ist. In dem Artikel wird erläutert, wie die EU internationale Partnerschaften stärken will, um Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und europäische Unternehmen besser zu schützen. Dabei werden auch die Herausforderungen durch Wettbewerber wie China sowie Maßnahmen gegen Handelsprotektionismus thematisiert. Quelle: FAZ

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