Milliardenstrafe für Google: EU-Kommission ahndet Marktmachtmissbrauch

Wegen unerlaubter Benachteiligung von Wettbewerbern in der digitalen Werbung muss Google eine Rekordstrafe in Milliardenhöhe an die Europäische Union zahlen.

05.09.25 18:18 Uhr | 4 mal gelesen

Die Europäische Kommission hat am Freitag eine Geldstrafe in Höhe von 2,95 Milliarden Euro gegen Google verhängt – der US-Internetriese habe laut Urteil seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Online-Werbung missbraucht. Es ist nach dem Bußgeld von 4,3 Milliarden Euro aus dem Jahr 2018 bereits die zweithöchste Strafe dieser Art, die die Behörde je ausgesprochen hat. Vorgeworfen wird Google insbesondere, bei Ad-Tech-Diensten für Display-Werbung eigene Angebote anderen Anbietern systematisch vorzuziehen. Der Konzern hat nun zwei Monate Zeit, der Kommission konkrete Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vorzulegen. Google selbst hat angekündigt, Einspruch gegen dieses Urteil einlegen zu wollen.

Die jüngste Milliardenstrafe gegen Google reiht sich in eine ganze Serie kartellrechtlicher Maßnahmen der EU, die darauf abzielen, große Tech-Konzerne wie Google, Apple oder Meta zur Einhaltung europäischer Wettbewerbsregeln zu zwingen. Nach Angaben der EU-Kommission beeinflusst Googles Verhalten den freien Wettbewerb und benachteiligt Werbekunden wie auch andere Unternehmen, die auf gleiche Marktbedingungen angewiesen sind. Gleichzeitig verstärken EU-Gesetzgebungsinitiativen wie der Digital Markets Act den Druck auf Technologieplattformen, ihre Monopolstellung nicht mehr auszunutzen. Recherchen zeigen, dass auch weitere Unternehmen wie Amazon oder Microsoft regelmäßig im Fokus der Wettbewerbshüter stehen. Zudem wird diskutiert, inwieweit die Strafen nachhaltig Wirkung auf das Geschäftsmodell der betroffenen Konzerne haben und wie effektiv die Durchsetzung der Auflagen kontrolliert werden kann.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel von spiegel.de berichtet ausführlich über die neue Milliardenstrafe gegen Google. Der Beitrag beleuchtet das bestehende Verfahren der EU-Kommission, erläutert die argumentativen Linien beider Seiten und analysiert, wie Google mit seinem Einspruch agieren könnte.Quelle: Spiegel

sueddeutsche.de behandelt die möglichen Auswirkungen der Strafe auf den europäischen Werbemarkt und die Antworten anderer Konkurrenten. Zudem werden Expertenstimmen eingeholt, die das Vorgehen der EU-Kommission einschätzen.Quelle: Süddeutsche

faz.net ordnet die Entscheidung in die bisherige Sanktionspraxis gegen Tech-Konzerne ein, betont die wachsende Bedeutung digitaler Märkte für die EU-Wettbewerbspolitik und prognostiziert weitere Auseinandersetzungen mit US-amerikanischen Unternehmen in ähnlichen Fällen.Quelle: FAZ

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