Bodo Ramelow kandidiert nicht erneut für den Bundestag

Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) wird zur kommenden Bundestagswahl nicht mehr antreten.

05.09.25 17:44 Uhr | 5 mal gelesen

Im Gespräch mit der ARD im 'Interview der Woche' teilte Bodo Ramelow mit, dass er nach dieser Legislaturperiode nicht mehr für ein Bundestagsmandat kandidieren werde. Er betonte, dies sei seine letzte Aufgabe im öffentlichen Amt als Repräsentant der Partei und im Parlament. Ursprünglich habe er schon länger geplant, sich zurückzuziehen, sei jedoch durch die Initiative von Gregor Gysi, bei der auch Dietmar Bartsch beteiligt war, für ein weiteres Mandat gewonnen worden. Ramelow äußerte sich außerdem zu seiner umstrittenen Anregung, eine Debatte über nationale Symbole wie Flagge und Hymne zu eröffnen. Dafür habe er die heftigste Kritik seines Lebens erhalten, obwohl es ihm darum gehe, einen Diskurs zu ermöglichen, um extreme Positionen nicht weiter Raum zu geben. Zudem kritisierte Ramelow die sich verschärfende Atmosphäre und den raueren Umgangston im Bundestag, besonders seit dem Erstarken der AfD-Fraktion.

Bodo Ramelow, Vizepräsident des Bundestags und prominentes Mitglied der Linkspartei, hat angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen und bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren. Als Beweggrund nannte Ramelow das Bedürfnis, nach langen Jahren in öffentlichen Ämtern in den Ruhestand zu gehen, auch wenn Initiativen wie die 'Mission Silberlocke' ihn noch einmal zum Engagement bewegt hatten. Er unterstrich, wie schwierig die parlamentarische Arbeit seit dem Erstarken rechtsextremer Kräfte und der AfD geworden sei, und warnte gleichzeitig vor einer wachsenden Emotionalisierung politischer Debatten, besonders im Zusammenhang mit nationalen Symbolen. Nach aktuellen Medienberichten hat die Entscheidung Ramelows innerhalb und außerhalb seiner Partei für breite Aufmerksamkeit gesorgt. Im Kontext der gegenwärtigen politischen Zersplitterung und des Umfragetiefs der Linken zeigt sein Rückzug, wie sehr sich Akteure der Partei auch angesichts anhaltender Herausforderungen zunehmend aus der ersten Reihe zurückziehen. Zeitgleich bleibt die Debatte um einen respektvollen parlamentarischen Umgang und die Verteidigung demokratischer Symbole in Deutschland weiter aktuell.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über anhaltende Spannungen im Bundestag, insbesondere in Bezug auf die Rolle der AfD und die Herausforderungen, faktenbasierte parlamentarische Diskussionen angesichts emotionalisierender Zwischenrufe aufrechtzuerhalten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Der Spiegel analysiert die aktuellen strategischen und personellen Neuausrichtungen bei der Linkspartei, beleuchtet die Umfragetiefs und thematisiert den geplanten Rückzug prominenter Parteifiguren wie Bodo Ramelow, der im Kontext einer generellen Neuorientierung der Partei steht (Quelle: Spiegel).

Die ZEIT veröffentlicht eine ausführliche Einschätzung der Auswirkungen des wachsenden Einflusses rechter Parteien im Bundestag und die Reaktionen der etablierten Parteien auf die Veränderung der Diskussionskultur, wie Bodo Ramelow sie in seinem aktuellen Interview beschreibt (Quelle: Zeit Online).

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