Massenflucht vor Terror – verzweifelte Lebensrealitäten
Nigeria wird von einer unbarmherzigen Welle der Gewalt erschüttert. Unzählige islamistische Gruppen terrorisieren das Land, besonders die christliche Minderheit – es ist, als würde ein nie endender Albtraum zur täglichen Realität werden. Das Resultat? Millionen von Menschen, entwurzelt, des eigenen Zuhauses beraubt. Allein in Subsahara-Afrika sprechen humanitäre Organisationen von beinahe 35 Millionen Geflüchteten, darunter eine erschütternde Anzahl an Christen, geschätzt 16,2 Millionen.
Da gibt es Geschichten, die unter die Haut gehen. David*, der verzweifelt versucht, den Verlust seiner ganzen Familie zu verarbeiten – seine Frau und Kinder wurden brutal getötet. Oder Dorinda, kaum 20, schwanger, ihr Mann fiel einem Überfall zum Opfer, noch bevor das gemeinsame Kind das Licht der Welt erblicken konnte.
Vertreibung reißt alles an Wurzeln aus. Verlorenes Land, zerstörte Hoffnung. Kinder können nicht mehr zur Schule gehen, Krankheiten breiten sich aus wie Lauffeuer. Ständig die Angst, dass der nächste Angriff, die nächste Forderung nach Zwangskonversion alles noch schlimmer macht. So berichten Betroffene, dass sie oft vor die grausame Wahl gestellt werden: Entweder den christlichen Glauben aufgeben, oder mit dem Leben bezahlen.
Was tun? – Kampagne für Solidarität und Schutz
Was bleibt uns, die wir in relativer Sicherheit leben? Markus Rode von Open Doors bringt es auf den Punkt: Gerade am Tag der Menschenrechte sollten wir hinschauen, uns verantwortlich fühlen, eine Stimme für Schwache und Bedrohte sein. Open Doors hat deshalb aktuell eine weltweite Petition für mehr Schutz für Christen (und andere Minderheiten) in Subsahara-Afrika ins Leben gerufen – mit inzwischen über 413.000 Unterstützern.
Mehr Details zur Petition und zur Kampagne gibt's unter www.opendoors.de/petition und www.opendoors.de/arise-africa.
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Wer spricht dazu?
Für Interviews stehen Markus Rode und weitere Experten, wie Illia Djadi (Erfahrung als Sicherheitsexperte/BBC-Journalist) und Jabez Musa (Menschenrechtsanwalt, Deckname) bereit. Für Kontakt und mehr Informationen wenden Sie sich ans Open Doors Pressebüro (pressebuero@opendoors.de).
Originalmeldung von Open Doors Deutschland e.V.
Nigeria bleibt eine der gefährlichsten Regionen für Christen weltweit. Laut Open Doors ereignen sich dort die meisten Fälle tödlicher Gewalt gegen Christen, oftmals im Schatten einer allgemeinen Entwicklung zunehmender Unsicherheit in Subsahara-Afrika. Neben den bereits erwähnten Schicksalen werden immer mehr Frauen und Kinder Opfer von Entführungen, Zwangskonvertierungen und sexualisierter Gewalt – die Lage droht zu kippen, da staatlicher Schutz fehlt oder ausbleibt. Ethnische Spannungen und Konkurrenz um Land und Ressourcen verschärfen die Situation zusätzlich und setzen die Minderheiten weiter unter Druck. Zahlreiche internationale Organisationen und Experten fordern stärkere Unterstützung für Opfer religiöser Verfolgung, bessere Präventionsmaßnahmen und ein entschiedenes Vorgehen gegen extremistische Gruppierungen, insbesondere angesichts der rapiden Ausbreitung dschihadistischer Milizen aus Mali, Burkina Faso und anderen Nachbarländern. Angesichts der stetigen Eskalation werden Hilfsorganisationen und Journalisten, die über die Zustände berichten, selbst immer häufiger bedroht.