Ostdeutsche Bundesländer holen beim Stellenzuwachs auf

Die offenen Stellen in Ostdeutschland haben im Vergleich zu Westdeutschland zwischen 2011 und 2025 deutlich stärker zugenommen.

03.10.25 00:18 Uhr | 94 mal gelesen

Laut einer Analyse des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa), über die die 'Rheinische Post' berichtet, ist die Anzahl der offenen Stellen in den ostdeutschen Ländern von 2011 bis 2025 um rund 122 Prozent auf etwa 277.000 gestiegen. In den westlichen Bundesländern lag der Zuwachs bei etwa 86 Prozent – in absoluten Zahlen aber weiterhin deutlich höher (von 609.000 in 2011 auf etwa 1,13 Millionen offene Stellen in 2025). Allerdings verlief der Anstieg sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse im Osten mit 18,6 Prozent etwas schleppender als im Westen, wo das Plus bei 19,6 Prozent lag. Die Studie betont, dass dieser Stellenzuwachs als günstiges Signal für die Wirtschaft gesehen werden kann, solange er mit steigendem Beschäftigungsniveau einhergeht. Das Kofa erstellt diese Analysen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und arbeitet eng mit dem arbeitgebernahen IW zusammen.

Die Kofa-Studie dokumentiert nicht nur den deutlich höheren prozentualen Stellenzuwachs im Osten, sondern weist auch darauf hin, dass Ostdeutschland trotz des geringeren Ausgangsniveaus bei den absoluten Zahlen weiterhin hinter dem Westen liegt. Auffällig ist außerdem, dass die Entwicklung sowohl im Osten als auch im Westen mit einer höheren sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung verbunden ist, was einen Arbeitsmarktabbau verhindern und auf steigendes wirtschaftliches Potenzial hinweist. Neuere Berichte und Analysen bestätigen, dass die demografische Situation und die Binnenwanderungen weiterhin große Herausforderungen sind und Unternehmen in Ostdeutschland zunehmend innovative Rekrutierungsmaßnahmen und Weiterbildungsangebote einsetzen, um den steigenden Personalbedarf zu decken.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel bei der Süddeutschen Zeitung berichtet, dass vor allem in Regionen mit geringer Industrieansiedlung in Ostdeutschland lokale Unternehmen durch innovative Arbeitszeitmodelle und gezielte Zuwanderungsprogramme die Stellenangebote besser besetzen können. Sie betonen die Notwendigkeit, auch Qualifizierungsmaßnahmen für weniger nachgefragte Berufsgruppen zu stärken, um eine weitere Angleichung an den Westen zu fördern. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Die FAZ analysiert die aktuellen Arbeitsmarktdaten und hebt hervor, dass zahlreiche ostdeutsche Firmen international nach Fachkräften suchen, um den steigenden Mangel insbesondere in technischen Berufen abzufedern. Gleichzeitig werde der bereits bestehende Trend zur Automatisierung in der Produktion weiter verstärkt, um Produktivität zu sichern. Quelle: FAZ.

Spiegel Online meldet, dass laut neuen Untersuchungen die Arbeitsplatzzahlen im Osten künftig durch gezielte Investitionen in moderne Wirtschaftszweige (etwa erneuerbare Energien und IT) weiter wachsen könnten. Zudem heben sie hervor, dass der Ausbau der Infrastruktur und die Attraktivität ländlicher Regionen eine entscheidende Rolle bei der Gewinnung neuer Arbeitskräfte spielen werden. Quelle: Spiegel Online.

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