Klartext in Sachen Wehrdienst: Die Ampel will die Truppe mit Freiwilligen stärken – doch schielt die Union auf das Los. Ein Losverfahren, bei dem einfach per Glück ausgewählt wird, wer zur Musterung und in die Bundeswehr muss, stößt quer durch die Gesellschaft auf Skepsis; satte 84 Prozent winken ab. Apropos Wehrpflicht: Eine reine Rückkehr für Männer wollen gerade mal 19 Prozent, eine allgemeine für alle Geschlechter immerhin 50 Prozent. Interessant: Die ganz Jungen – greifbar unbeschwert – tendieren überdurchschnittlich (60 Prozent) dazu, das Thema am liebsten zu ignorieren.
Rente – ein Dauerbrenner, fast schon ein Wunder, dass überhaupt mal eine Regierung eine Einigung hinbekommt. Fakt ist: Niemand hat Lust, mehr einzuzahlen oder später zu gehen. 20 Prozent könnten sich steigende Beiträge vorstellen, 16 Prozent lieber später in den Ruhestand. Doch die größte Gruppe (39 Prozent) setzt auf eine Bremse beim Steigen der Renten, während ein Viertel ratlos bleibt. Die gefühlte Gerechtigkeit? Eindeutig: Die Jungen werden am stärksten bluten müssen, sagen 71 Prozent.
Was den Dauerstreit mit der AfD betrifft – CDU-Chef Merz bleibt hart: Keine Zusammenarbeit. Das findet eine knappe Mehrheit (62 Prozent) richtig, vor allem CDU-Anhänger (72 Prozent). Dennoch bleibt ein großer Rest skeptisch, ob das wirklich langfristig so bleibt. Zumindest auf Bundesebene glaubt die Hälfte der Deutschen an die Standfestigkeit der Brandmauer.
Parteienlandschaft? Würden wir Sonntag wählen, käme die CDU/CSU auf 27 Prozent, AfD auf 25, SPD 15 und die Grünen bei 11 Prozent. Kleine Erdrutschstimmung – weder Schwarz-Rot noch andere klassische Koalitionen hätten bequem eine Mehrheit.
Wer punktet auf der Beliebtheitsskala? Noch immer hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die Nase vorn – aber auch sein Wert sinkt. Dahinter: Wadephul, Bas, Klingbeil. Merz selbst bleibt eher Durchschnitt, während Weidel sich fast schon ins Negative gräbt.
Stichwort Europa: Drei Viertel der Befragten finden, die EU-Staaten tun noch zu wenig für ihre kollektive Sicherheit. Im Nahost-Konflikt dagegen ist der Glaube an dauerhaften Frieden erstaunlich niedrig, kaum jemand glaubt an eine schnelle Lösung. Beim Wiederaufbau Gazas schwanken Sympathie und Skepsis: Zwar wollen einige helfen, ein gutes Drittel aber findet, Deutschland sollte sich hier besser raushalten.
Das aktuelle Politbarometer von ZDF und Forschungsgruppe Wahlen tastet Deutschlands Stimmungsbild im Oktober 2025 feinfühlig ab. Die Stadtbild-Diskussion rund um Friedrich Merz spaltet vor allem nach Altersgruppen, während beim Thema Wehrdienst und Rente klare Unsicherheiten und wenig Begeisterung für klassische Lösungen vorherrscht. Das Bild der Parteien bleibt weiterhin zersplittert, mit keiner einfachen Koalitionslösung in Sicht.
Wie aktuelle Recherchen zeigen, hat die politische Debatte um Wehrpflicht vor allem nach den jüngsten NATO-Übungen in Osteuropa neuen Auftrieb bekommen; viele Politiker fordern eine pragmatische, aber sozial gerechte Reform, während Bürgerinitiativen mehr Mitbestimmung anmahnen. Im Bereich Rente gibt es angesichts der demografischen Entwicklung verstärkt Diskussionen über Bürgerfonds und das skandinavische Modell, wie in mehreren Wirtschaftsteilen der großen Tageszeitungen berichtet wird. Außen- und Sicherheitspolitik ist angesichts russischer Drohgebärden und sich verschärfender Israel-Gaza-Lage auf den Titelseiten: Hier geht es um eine neue strategische Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich sowie den Ausbau europäischer Luftverteidigung.