Ehrlich gesagt, mich überrascht manchmal, wie schnell politische Ereignisse, so groß sie auch sein mögen, in den Hintergrund rücken – oft schon am nächsten Tag. Doch Regierungssprecher Stefan Kornelius fand am Mittwoch in Berlin klare Worte: Der Ukraine-Gipfel markiert, wenn man ihm glauben mag, tatsächlich einen Wendepunkt. "Man sollte diesen Moment nicht kleinreden," erklärte er auf Nachfrage und wirkte fast ein wenig genervt von der schnellen Skepsis gegenüber dem Treffen. Immerhin hätten sich erstmals die europäischen Staaten – Seite an Seite mit den USA – so explizit zur Unterstützung der Ukraine bekannt.
Spannend ist, dass die USA laut Kornelius diesmal "sehr substanzielle" Vorschläge bei den Sicherheitsgarantien gemacht hätten. Was genau das im Einzelnen bedeutet? Das bleibt noch offen, dazu wollten sich die Verantwortlichen nicht festlegen. Verständlich, schließlich sind die Details oft Verhandlungssache – und, ehrlich gesagt, am Verhandlungstisch entscheidet sich im Kleingedruckten oft mehr als in den großen TV-Bildern.
Wesentlich bleibt: Ohne funktionierende Garantien wird es vermutlich kein Fortkommen geben – weder bei den umstrittenen Grenzfragen noch beim Waffenstillstand. Das vorgestellte Beschlusspapier dient also vor allem als Rahmen, als eine Art Gerüst für die kommenden Debatten zur Unterstützung der Ukraine. Klingt nüchtern, ist aber wohl schlicht Realpolitik.
Unterm Strich hebt die Bundesregierung die Bedeutung des Berliner Ukraine-Gipfels klar hervor: Vor allem das geschlossene europäische Auftreten zusammen mit den USA markiert einen symbolischen und diplomatischen Schritt nach vorn. Die von den USA eingebrachten Sicherheitsgarantien sollen laut Regierung in die weiteren Verhandlungen einfließen, wobei die konkrete Ausgestaltung noch offen ist. Verschiedene Medienberichterstattungen der letzten Stunden zeigen, dass der Gipfel durchaus nicht nur in Berlin, sondern auch international als wichtiger Impuls gesehen wird, wenngleich kritische Stimmen die begrenzte Konkretheit der Ergebnisse anmerken. Die Bundesregierung verweist dennoch auf das vorgelegte Beschlusspapier als wichtigen Rahmen, der Diskussionen für die nachhaltige Unterstützung der Ukraine eröffnet.
Zusätzlich ist relevant: Der internationale Druck zur Lieferung weiterer Waffen, die Sicherung der Energieinfrastruktur in der Ukraine und diplomatische Vorstöße, insbesondere aus Frankreich und den USA, prägen die Dynamik. Die politische Stimmung in Berlin ist vorsichtig optimistisch, Kritik an zu langsamem Handeln wird aber auch in den deutschen Medien lauter. Schließlich zeigt der Gipfel: Die Unterstützung bleibt ein Balanceakt zwischen entschlossener Solidarität und den (leider oft zähen) politischen Prozessen.