Bild: Mehr Lohn, weniger Platz: Neue Studie zeigt, wie Mieten das Gehaltsplus auffressen presseportal.de
Seit 2016 sind die deutschen Durchschnittslöhne um beachtliche 27 Prozent gestiegen. Klingt auf dem Papier erfreulich – aber kaum jemand spürt davon echten Zugewinn. Nach Bereinigung um die Inflation bleibt ein winziges reales Plus von lediglich 1,3 Prozent übrig. Und laut einer frischen Untersuchung von DataPulse Research wird selbst dieses kleine Stück vom Kuchen vielerorts gleich von steigenden Mieten verschluckt. Besonders in Metropolen und den Speckgürteln drumherum sei das Bild bitter: Hier kann sich eine durchschnittliche Fachkraft deutlich weniger Wohnfläche leisten, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Je nach Stadt gehen locker mehr als zehn Quadratmeter verloren – das ist mehr als ein halbes Zimmer, praktisch weggezaubert vom Immobilienmarkt.
Die Auswertung blickt auf knapp 400 Landkreise und Städte. Sie verknüpft Löhne mit Marktmieten und zeigt: Das Lohnwachstum der letzten Dekade hat vielerorts seinen Wert gegenüber steigenden Wohnkosten komplett eingebüßt. Der Report rechnet mit der 30-Prozent-Regel, einem Richtwert, ab wann Wohnen als zu teuer gilt. Bitter: Die Zahl der Regionen, in denen diese Grenze überschritten wird, hat sich vervierfacht.
Für Zahlenfans gibt’s die Details und eine interaktive Karte direkt beim Datenstudio. DataPulse Research erstellt regelmäßig Studien zu gesellschaftlichen Trends und publiziert unter anderem in großen deutschen Medienhäusern.
Die Studie "Mehr Lohn, weniger Platz" von DataPulse Research untersucht, wie die Lohnsteigerungen der letzten Jahre von Mietpreisanstiegen neutralisiert werden. Zentral ist, dass trotz eines nominellen Lohnanstiegs von 27 Prozent seit 2016, nach Abzug der Inflation faktisch kaum mehr Kaufkraft bleibt – und steigende Mieten diesen Zugewinn sogar ganz verschlingen. Für viele Berufsgruppen bedeutet das real: weniger Platz zum Leben. Neue Daten auch von anderen Quellen bestätigen, dass besonders große Städte und Umlandregionen zunehmend problematische Mietbelastungsquoten aufweisen. Laut Medienberichten warnen Experten vor sozialen Risiken durch diese Entwicklung, die auch zu wachsender Abwanderung aus beliebten Zentren und stetiger Überlastung von Pendlerregionen führen kann (siehe aktuelle Berichte u.a. von ZEIT, FAZ und taz). Politische Vorstöße wie die Mietpreisbremse oder geförderter Wohnungsbau zeigen laut jüngster Analysen bisher kaum Entlastung am Wohnungsmarkt. Überdies berichten mehrere Zeitungen, dass steigende Nebenkosten und Energiepreise die Situation noch verschärfen: Insbesondere für junge Menschen und Familien wird der Traum von ausreichend bezahlbarem Wohnraum zur Ausnahme (Quellen: https://www.zeit.de, https://www.faz.net, https://www.taz.de).