Regierung strebt ausgewogene Lösung bei Fangquoten in der Ostsee an

Das Bundeslandwirtschaftsministerium prüft die neuen EU-Pläne für die Ostsee-Fischereiquoten 2026 mit Zurückhaltung.

27.08.25 15:01 Uhr | 61 mal gelesen

Laut dem Ministeriumssprecher handelt es sich derzeit um einen ersten Vorschlag, der als Diskussionsgrundlage dient. Diese Quoten werden traditionell zunächst auf EU-Ebene behandelt und sollen im Oktober final im Rat für Landwirtschaft und Fischerei entschieden werden. Die Bundesrepublik plädiere dabei für eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung gemäß wissenschaftlicher Empfehlungen und wende sich zugleich gegen überzogene Regelungen, die die Existenz der deutschen Küstenfischerei gefährden könnten. Besonders bei stark genutzten Beständen wie Hering und Dorsch setze man sich für Kompromisse ein, die sowohl den Bestandsschutz als auch den Fortbestand der Küstenfischerei sichern. Das Ministerium betont die erzielten Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und möchte der Fischerei langfristige Entwicklungsperspektiven bieten, um auch den strukturellen Herausforderungen der Branche zu begegnen. Die am Dienstag veröffentlichten EU-Vorschläge sehen für 2026 deutliche Reduzierungen der Fangmengen fast aller Ostseebestände vor und stellen besonders die westliche Heringsfischerei vor Unsicherheiten.

Die Bundesrepublik pocht auf eine ausgewogene Entscheidung bei den jährlichen EU-Fangquoten in der Ostsee, insbesondere um die dauerhafte Existenz der deutschen Küstenfischerei und die Bestanderholung sicherzustellen. Im Fokus steht die Balance zwischen ökologischen Vorgaben und ökonomischen Interessen betroffener Betriebe vor dem Hintergrund rückläufiger Fangmengen und strengerer Quoten, besonders für Hering und Dorsch. Aktuelle Berichte aus Fach- und Nachrichtenmedien ergänzen, dass sich die Lage der Ostseefischbestände nochmals verschlechtert hat: Laut Bundesamt für Naturschutz sei die Überfischung weiterhin ein enormes Problem, weshalb Brüssel auf Grund wissenschaftlicher Analysen zahlreiche Fangverbote und weitere Einschränkungen diskutiert. Viele Fischer in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein warnen in Interviews vor dem Aus ihrer Betriebe, während Naturschutzverbände betonen, dass ohne sofortige, harte Begrenzungen ein Kollaps des Ökosystems drohe. Experten fordern neben strengeren Fangregeln dringend weitere Maßnahmen wie die Verringerung von Nährstoffeinträgen aus Landwirtschaft und effektiven Meeresschutz, um Artenvielfalt und Fischbestände zu sichern.

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