Rentnerinnen und Rentner: Aktivrente motiviert zur längeren Beschäftigung

Berlin diskutiert: Führt die neue Aktivrente tatsächlich dazu, dass Seniorinnen und Senioren mehr arbeiten – oder bleibt alles wie gehabt? Über das genaue Ausmaß, wie sich die Arbeitswirklichkeit der älteren Generation verändern könnte, wurde bislang wenig gesprochen. Jetzt gibt eine aktuelle Umfrage erste, überraschende Einblicke.

18.11.25 07:01 Uhr | 26 mal gelesen

Wenn ich an die Altersteilzeit meiner eigenen Großmutter zurückdenke, dann waren das ein, zwei Tage pro Woche im Bücherlager – alles gemächlich, bloß nicht zu viel. Heute jedoch deutet sich ein Wandel an. Laut einer neuen Befragung von Silvertalent, einer Jobbörse für die Generation 60plus, will tatsächlich mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) künftig länger arbeiten, wenn die sogenannte Aktivrente kommt. Gründer Christian Ahrendt beschreibt den Effekt fast enthusiastisch: Offenbar zieht flexiblere Beschäftigung viel mehr Menschen an, als es das Steuersystem und starre Modelle der Vergangenheit je vermochten. Besonders auffällig: Die ‚klassischen‘ Minijobs, bei denen man sich mit durchschnittlich zehn Wochenstunden begnügte, sind offensichtlich rückläufig. Stattdessen planen nun mehr ältere Menschen, auf die nächste Arbeitsstundenschwelle aufzusteigen – 16 bis 20 Stunden pro Woche, also echte Teilzeit, rückt im Fokus vor. Es gibt dabei natürlich auch Skepsis: Kann man im Alltag wirklich noch mehr leisten, will das der Körper überhaupt? Doch der Trend spricht eine klare Sprache: Flexibilität und der Wunsch, gebraucht zu werden, sind starke Triebfedern. Für Unternehmen, bedrängt von Fachkräftemangel, öffnet das bislang oft übersehene Chancen. Es ist wie ein gut gelagertes Werkzeug, das im Keller gefunden wird – verlässlich, aber bislang unterschätzt. Laut der Studie kommt es aber auf die passenden Rahmenbedingungen an: flexible Stunden, Wertschätzung und ein unkomplizierter Zugang. Plattformen wie Silvertalent punkten hier mit zielgerichteten Angeboten – alles zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Über-60-Jährigen. Natürlich: Eine Umfrage allein verändert noch keine Realität. Menschen sind vorsichtig, wenn es an Gewohntes geht. Aber die Bereitschaft, auch im Alter noch einen beruflichen Beitrag zu leisten, scheint größer denn je – vielleicht sogar ein kleines Signal an die Gesellschaft, den Ruhestand weniger als Schwelle, sondern als nächste Station zu begreifen.

Die Einführung der Aktivrente könnte die Arbeitswelt für viele Rentnerinnen und Rentner deutlich verändern. Mehr als jeder zweite von über 1.100 befragten Senioren denkt darüber nach, durch die Neuerung das Arbeitspensum nennenswert zu erhöhen – wobei besonders Arbeiten über die klassischen Minijob-Grenzen hinaus attraktiver werden. Plattformen wie Silvertalent profitieren als Vermittler zwischen älteren Jobsuchenden und Unternehmen, die dringend Beschäftigte suchen, dabei besonders. In dem weiteren Diskurs auf taz.de wird betont, dass die Politik auch die gesundheitlichen Aspekte und Belastungen älterer Arbeitnehmer berücksichtigen müsse (https://taz.de). Auf sueddeutsche.de wird aktuell diskutiert, ob die Aktivrente wirklich neue finanzielle Anreize schafft oder Gefahr läuft, vorwiegend ohnehin schon aktiven Rentnern zu nutzen (https://www.sueddeutsche.de). Die Zeit hebt hervor, dass das Engagement älterer Arbeitnehmer nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus sozialen Gründen wichtig sei, warnt aber gleichzeitig vor einer gesellschaftlichen Spaltung zwischen gefragten Fachkräften und weniger qualifizierten Ruheständlern (https://www.zeit.de).

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