Jens Spahn sieht in der Beteiligung Deutschlands an den Atomwaffenprogrammen Frankreichs und Großbritanniens einen Weg, die europäische Sicherheitsarchitektur unabhängiger von den USA zu machen. Die Diskussion wird angesichts der veränderten Bedrohungslage in Europa, insbesondere durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, intensiv geführt. Weitere Recherchen zeigen, dass insbesondere Frankreich offen über eine Erweiterung der nuklearen Abschreckung spricht, auch in Richtung deutsche Beteiligung, während Großbritannien traditionell eine nationale Kontrolle ihrer Nuklearwaffen betont; Experten warnen jedoch vor politischen Herausforderungen und rechtlichen Hürden, beispielsweise durch den Atomwaffensperrvertrag. Seitens der USA gibt es bislang keine Signale, ihre Schutzverpflichtungen für Europa reduzieren zu wollen, gleichzeitig wächst aber der Druck zu mehr Eigenverantwortung in der NATO. In der Ukraine-Debatte zeigt ein Blick in die Europäische Presse, dass ein Frieden in weiter Ferne scheint und Kiew nach wie vor am dringendsten moderne Waffen und militärische Ausbildung fordert, statt internationaler Truppen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über einen wachsenden sicherheitspolitischen Druck auf die EU-Staaten, ihre Verteidigung unabhängiger von den USA zu gestalten, wobei insbesondere Frankreich und Deutschland über eine engere sicherheitspolitische Kooperation, auch im Bereich der Nuklearstreitkräfte, beraten; zugleich ist die politische Akzeptanz für gemeinsame atomare Projekte insbesondere in Deutschland jedoch gering (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Der SPIEGEL verweist auf aktuelle Diskussionen über die Zukunft der europäischen Sicherheitsarchitektur nach dem Wahlausgang in den USA, wobei Sorgen bestehen, dass ein amerikanischer Kurswechsel Europa zwingen könnte, eigene Abschreckungskapazitäten, gegebenenfalls auch nuklearer Art, zu entwickeln oder auszubauen (Quelle: SPIEGEL).
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die strategischen Risiken einer deutschen Beteiligung an Atomwaffenprogrammen Frankreichs und Großbritanniens und beleuchtet dabei innenpolitische, militärische und völkerrechtliche Implikationen; außerdem wird hervorgehoben, dass sich die Bevölkerung in Deutschland mehrheitlich gegen atomare Aufrüstung auf europäischem Boden ausspricht (Quelle: FAZ).