Steinmeier wendet sich mit Briefen an freigelassene deutsche Geiseln

Nachdem die letzten deutschen Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen freikamen, griff Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich zum Stift: Er schickte Betroffenen Worte der Ermutigung.

heute 11:28 Uhr | 120 mal gelesen

Das Bundespräsidialamt ließ am Montag wissen, Steinmeier habe in seinen Briefen die Hoffnung geteilt, dass die ehemaligen Geiseln das Erlebte – soweit das denn überhaupt geht – langsam verarbeiten und ihren Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden können. Offenbar steht der Bundespräsident schon seit dem 7. Oktober 2023 im engen Austausch mit den Familien der Entführten, hat sie immer wieder besucht, zuletzt am 10. Juli.

Sein ausdrücklicher Dank galt den Vermittlerinnen und Vermittlern aus Katar, den USA, Ägypten und der Türkei – ohne deren Verhandlungsarbeit wäre dieser erste Schritt hin zu einem vielleicht erträglicheren Zusammenleben im Nahen Osten kaum möglich gewesen. Vom Gipfeltreffen in Ägypten erwartet Steinmeier jetzt ein deutliches Signal: Der sogenannte 20-Punkte-Plan müsse weiterverfolgt werden, Deutschland stünde als Partner für eine nachhaltige Friedenslösung bereit. Es klingt nicht nach Schönwetter-Rede, sondern nach wirklichem Engagement – ob es reicht, muss sich allerdings erst zeigen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich nach der Freilassung der letzten deutschen Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten wurden, in persönlichen Briefen an die Betroffenen gewandt und ihnen Hoffnung sowie Kraft für die Verarbeitung ihrer Erlebnisse zugesprochen. Bereits seit dem 7. Oktober 2023 ist Steinmeier in intensivem Kontakt mit den Familien und zeigte großes persönliches Engagement, um die Befreiung zu unterstützen und ihre Belange öffentlich zu machen. Bei einem aktuellen Treffen der internationalen Vermittler in Ägypten drängt der Bundespräsident auf eine konsequente Umsetzung weiterer Friedensmaßnahmen, wobei Deutschland Bereitschaft signalisiert, sich aktiv an weiteren Verhandlungen für eine langfristige Lösung im Nahost-Konflikt zu beteiligen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf taz.de wird berichtet, dass nach dem Abschluss des Geiselaustauschs sowohl in Israel als auch im Westjordanland die Diskussionen um die nächsten Schritte und die Perspektiven eines dauerhaften Waffenstillstands weitergehen, wobei insbesondere die Verantwortung internationaler Akteure wie den USA, Katar und Ägypten betont wird. Quelle: taz

Laut spiegel.de liegt ein starker Fokus auf den schwierigen Verhandlungen um die Freilassung der Geiseln und die parallelen Bemühungen um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen, während politische Beobachter sowohl die Chancen als auch die Risiken der aktuellen Annäherungsversuche im Nahost-Konflikt bewerten. Quelle: Der Spiegel

Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass trotz der Freilassung vieler Geiseln weiterhin Unsicherheit über das Schicksal verbliebener Entführter herrscht. Zudem bleibt offen, wie es mit den diplomatischen Initiativen nach dem Gipfel in Ägypten weitergeht. Konkrete Friedensperspektiven, so die SZ, sind nach wie vor von den politischen Interessen und Blockaden aller beteiligten Seiten abhängig. Quelle: Süddeutsche Zeitung

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