Tennet fordert rasches Handeln für neue Kraftwerksstrategie

Der Netzbetreiber Tennet erhöht den Druck auf die Politik, um den Umbau des Stromsystems schneller voranzutreiben.

16.09.25 12:04 Uhr | 9 mal gelesen

Tennet-CEO Tim Meyerjürgens betonte in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass die Politik nun gezielt und zügig die erforderlichen Weichenstellungen und gesetzlichen Grundlagen für die Energiewende schaffen müsse. Er fordert insbesondere eine schnelle Verabschiedung einer Kraftwerksstrategie, Reformen für Netzanschlüsse von Speichern, Datenzentren und Anlagen sowie ein aktualisiertes Bundesbedarfsplangesetz. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) präsentierte kürzlich einen Bericht, wonach der künftige Strombedarf niedriger ausfallen wird als bislang vermutet. Meyerjürgens unterstrich die Notwendigkeit einer integrierten Planung von Netzen, erneuerbaren Energien und Flexibilitätsoptionen, um Versorgungssicherheit, Klimaschutz und bezahlbare Preise zu gewährleisten. Zu den zentralen Aufgaben zählt er die bessere Nutzung von Speichern, effizientere Netzauslastung, Verbesserungen bei Offshore-Anbindungen und konsequenten Freileitungsbau, um das Gesamtsystem wirtschaftlicher und zuverlässiger zu gestalten.

Tennet drängt nach dem aktuellen Monitoring-Bericht zur Energiewende auf beschleunigte politische Entscheidungen und gesetzliche Anpassungen, um die Energiewende wirksam fortzuführen. Neben einer präzisen Kraftwerksstrategie sollen Netzanschlüsse für Stromspeicher, Rechenzentren und Kraftwerke verbessert und wichtige Gesetze wie das Bundesbedarfsplangesetz überarbeitet werden. Der Bericht der Bundesregierung zeigt einen geringer als erwartet steigenden Strombedarf – dieser Umstand eröffnet Chancen, die Transformation mit effizienterer Netzplanung, stärkerem Fokus auf Speicher und Flexibilitätstechnologien zu gestalten. Zusätzlich fordern Experten wie Meyerjürgens verbesserte Offshore-Anbindungen, netzdienliche Speicherinfrastruktur und eine aktive Rolle für Freileitungen, um das Energiesystem kosteneffizient und zukunftssicher zu gestalten. Laut aktuellen Analysen in Branchenportalen und Energienetzwerken wird auch kontrovers diskutiert, wie Hemmnisse bei der Genehmigung neuer Anlagen oder die Finanzierung großer Infrastrukturprojekte überwunden werden können. Inzwischen melden sich auch andere Netzbetreiber und Branchenverbände zu Wort und fordern eine engere Zusammenarbeit sowie klarere Rahmenbedingungen von der Bundesregierung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf www.faz.net wird in einem ausführlichen Artikel dargelegt, dass die Netzbetreiber in Deutschland die Energiewende zunehmend als Kraftakt sehen: Sie fordern schnellere Genehmigungsverfahren, mehr politische Verbindlichkeit und innovative Finanzierungsmodelle, um geplante Großprojekte wie den Netzausbau und neue Gaskraftwerke rechtzeitig umzusetzen. Der Blick richtet sich dabei auch auf den schleppenden Bau von Speichern und die Herausforderung, IT-Infrastruktur wie Rechenzentren nachhaltig ins Stromsystem einzubinden. Die Autoren argumentieren, dass ohne einen klaren gesetzlichen Rahmen die Versorgungssicherheit mittelfristig gefährdet sein könnte. (Quelle: FAZ)

Die Süddeutsche Zeitung analysiert in einem aktuellen Hintergrund, wie die politische Debatte zur Kraftwerksstrategie an Tempo gewinnt: Neben Tennet positionieren sich auch weitere Marktteilnehmer und Bundesländer und drängen auf rasche Entscheidungen vom Bund. Verschiedene Interessengruppen diskutieren, ob der gemeldete geringere Strombedarf der Energiewende-Momentum verleiht oder neue Zielkonflikte bei Investitionen offenbart. Gleichzeitig beleuchtet der Artikel die Rolle der Bundesnetzagentur, die den politischen Druck spürt, regulatorische Anpassungen und Marktanreize so zu koordinieren, dass private Investitionen in das Gesamtsystem locken. (Quelle: Süddeutsche)

Der Spiegel bringt eine umfassende Reportage über die aktuellen Herausforderungen im deutschen Netzausbau: Experten wie Meyerjürgens kommen darin zu Wort und mahnen, dass die Engpässe bei Übertragungsleitungen, die fehlenden Speicheroptionen und die zögerliche Umsetzung politischer Strategien zunehmend den Fortschritt der Energiewende behindern. Diskutiert werden technische Hürden, aber auch umstrittene gesellschaftliche Fragen wie Akzeptanzprobleme beim Leitungsbau und die steigenden Systemkosten. Zugleich beleuchtet der Artikel Friktionen zwischen Bund, Ländern und Netzbetreibern, die den Ausbau strategischer Infrastruktur weiter verzögern könnten. (Quelle: Spiegel)

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