Die Einschätzung der Finanzmarktexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) weist für September einen Wert von 37,3 Punkten auf, was einem Anstieg von 2,6 Punkten gegenüber dem vergangenen Monat entspricht. ZEW-Präsident Achim Wambach betonte, dass der zurückhaltende Optimismus bestehen bleibe, auch wenn die Lagebeurteilung weiter nachgab. Hauptsorgen bereiten weiterhin die undurchsichtige Zollpolitik der USA sowie Unklarheiten um die in Deutschland anstehenden Reformen. Im Vergleich zum Vormonat fiel die Lagebewertung um 7,8 Punkte auf -76,4 Punkte ab. Entsprechend zeigt sich bei exportorientierten Sektoren wie Automobil-, Chemie-, Pharma- und Metallindustrie eine leichte Verbesserung. Trotzdem rangieren deren Geschäftserwartungen nach wie vor auf negativem Niveau. Für die Eurozone registrierte ZEW ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend: Die Erwartungen stiegen um 1,0 auf jetzt 26,1 Punkte, während die Lageeinschätzung mit -28,8 Punkten ebenfalls etwas weniger negativ ausfällt.
Die Stabilisierung der ZEW-Konjunkturerwartungen signalisiert, dass die Marktteilnehmer längerfristig vorsichtiger Zuversicht gegenüberstehen, auch wenn die momentane wirtschaftliche Lage in Deutschland schwierig bleibt. Während exportorientierte Industriezweige Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Geschäfte schöpfen, bleibt der negative Trend bestehen. Aktuell bleibt der Ausblick insbesondere angesichts der angespannten weltweiten Handelsbeziehungen und internen politischen Unsicherheiten in Deutschland fragil. Zusätzlich berichten deutsche Medien, dass die Unsicherheiten rund um einen Haushaltsstreit auf Bundesebene wie auch die weiterhin schwache Inlandsnachfrage das Vertrauensniveau dämpfen. Analysten sehen jedoch im leichten Stimmungsanstieg Hoffnung auf eine Belebung, vor allem, falls sich die globalen Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten stabilisieren.