Syrien steht am Rand des Machbaren, wenn es um die Versorgung zurückkehrender Geflüchteter geht: Die Aufnahmekapazitäten sind erschöpft, die Versorgungslage ist labil und humanitäre Hilfe wird vielerorts gekürzt. Der UNHCR kritisiert scharf die geplanten Abschiebungen aus Deutschland, da die Voraussetzungen für sichere Rückkehr schlichtweg nicht vorhanden sind. Ohne ausreichend Unterstützung und Sicherheitsgarantien besteht die reale Gefahr, dass viele Rückkehrer erneut fliehen – oder zwischen den Grenzen stranden, ohne Hoffnung auf einen Neuanfang. Recherchen der letzten Tage betonen zudem, dass sich die humanitäre Situation in Syrien erneut drastisch verschlechtert; Krankheiten breiten sich durch Mangel an sauberem Wasser aus und die wirtschaftliche Lage verunmöglicht den Wiederaufbau von Familienleben. Während politische Debatten um Rückführungsabkommen geführt werden, berichten Hilfsorganisationen von geschlossenen Notunterkünften und steigender Verzweiflung vor Ort. Vor allem Menschenrechtsgruppen fordern eine langfristige und koordinierte Unterstützung statt kurzsichtiger Rückführungspläne.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Ein ausführlicher Beitrag der Süddeutschen Zeitung beleuchtet die aktuellen politischen Debatten um Rückführungen nach Syrien und arbeitet heraus, wie sehr Sicherheitslage und infrastrukturelle Mängel eine Integration rückkehrender Menschen verhindern. Die Recherchen zeigen, dass viele Rückkehrer nach kurzer Zeit vor neuen Gefahren oder Armut fliehen müssen. Die internationale Gemeinschaft wird kritisiert, weil sie trotz abnehmender Mittel keine neuen Lösungswege vorlegt. Quelle: Süddeutsche Zeitung.
Die FAZ beschreibt aktuelle Entwicklungen rund um die Asyl- und Abschiebungspolitik der Bundesregierung und stellt Versäumnisse bei der diplomatischen Abstimmung mit internationalen Organisationen heraus. Interviews mit Experten belegen: Migration nach Syrien bleibt riskant, und die angekündigten Maßnahmen könnten zu einer Verschärfung der ohnehin dramatischen humanitären Lage führen. Die Chronik der letzten zwei Jahre zeigt darüber hinaus, dass sich trotz politischer Pläne wenig für die Menschen vor Ort verbessert hat. Quelle: FAZ.
Ein aktualisierter Artikel der Zeit beschäftigt sich mit dem dramatischen Rückbau von Hilfsstrukturen in Syrien infolge gekürzter Beiträge internationaler Geberländer. Dabei steht nicht nur der UNHCR, sondern auch kleinere NGOs vor massiven Herausforderungen und einige Gebiete sind für Rückkehrer inzwischen vollkommen ohne Versorgung durch Hilfsdienste. Die Reportage zeichnet ein düsteres Bild der Lage – und erinnert an die Verantwortung Europas, statt vorschneller Abschiebungen Perspektiven zu schaffen. Quelle: Die Zeit.