Unternehmen zittern: Existenzängste wachsen – Weidel sieht Politik am Pranger

Berlin - Die Angst vor dem wirtschaftlichen Aus nimmt unter deutschen Unternehmen spürbar zu. Während im vergangenen Oktober noch 7,3 Prozent der Betriebe ihre Existenz als bedroht einschätzten, sind es mittlerweile schon über 8 Prozent. Alice Weidel, AfD-Bundessprecherin, legt den Finger in die Wunde – doch liegt die Schuld wirklich nur bei Abgaben und Politik?

heute 14:07 Uhr | 18 mal gelesen

Die Worte wiegen schwer: 'Dass sich immer mehr Betriebe ernsthaft um ihre Zukunft sorgen, ist alarmierend', kommentiert Alice Weidel die aktuellen Zahlen. Sie sieht den Standort Deutschland unter einer erdrückenden Decke aus Steuern, Bürokratie und angeblich fehlgeleiteter Klimapolitik ersticken. Das Beispiel MAN, das 2.300 Stellen streicht und scheinbar nach Osteuropa schielt, wird von ihr als Symbol für ein tieferliegendes Problem gesehen – Auftragseinbrüche, lähmende Verwaltungsvorschriften und die scheinbar nie endenden Ausgaben für Vorschriften. Im Jahr 2024 habe der deutsche Wirtschaft die Bürokratie, laut Weidel, satte 67 Milliarden Euro gekostet. Ein Betrag, der nicht gerade nach Zukunftshoffnung klingt. Doch steckt dahinter wirklich nur politische Willkür? Ist es nicht zu einfach, sämtliche Verantwortung auf Klimaschutz und Regulierungen zu schieben? Eins steht fest: Industrie und Mittelstand geraten zunehmend zwischen die Mühlsteine aus Energiepreisen, Steuern und internationalen Herausforderungen. Weidel schlägt als Gegenmittel die Befreiung von sämtlichen klimapolitischen Abgaben und eine „technologieoffene“ Wirtschaftspolitik vor – mehr Marktwirtschaft, weniger Zwang, so die Forderung. Klingt nachvollziehbar, doch bleibt zu fragen: Werden so komplexe Ursachen tatsächlich greifbar gelöst – oder handelt es sich ebenfalls um politische Vereinfachung? Da lässt sich trefflich drüber streiten. Eines jedoch kann niemand leugnen: Die Stimmung in der Wirtschaft kippt, und die Suche nach Verantwortlichen wird ruppiger.

In den letzten Monaten hat sich die wirtschaftliche Verunsicherung unter deutschen Unternehmen merklich verschärft; laut jüngsten Umfragen befürchten mehr als 8 Prozent der Betriebe ein mögliches Aus – Tendenz steigend. Während aus der Unternehmenspraxis neben Belastungen durch Steuern und Energiekosten vor allem langwierige Genehmigungsverfahren und Fachkräftemangel als konkretes Hemmnis genannt werden, bleiben die Aussagen politischer Akteure wie Alice Weidel oft in der Kritik an den Rahmenbedingungen verhaftet. Die jüngste Berichterstattung etwa von FAZ, taz und Spiegel lenkt die Debatte außerdem auf die Rolle globaler Krisen (ob Lieferketten oder geopolitische Unsicherheiten) und mahnt an, dass kurzfristige politische Forderungen selten nachhaltige Lösungen bieten – sondern eher Symptome behandeln.

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