US-Repräsentantenhaus befürwortet Offenlegung von Epstein-Ermittlungsunterlagen

Am Dienstagabend sprach sich das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für eine Veröffentlichung der Akten rund um den Fall Jeffrey Epstein aus.

18.11.25 23:22 Uhr | 18 mal gelesen

Für die endgültige Umsetzung und das Inkrafttreten des Gesetzes zur Offenlegung der Ermittlungsunterlagen fehlt nun noch das grüne Licht des Senats. Im Repräsentantenhaus selbst fiel das Votum überraschend eindeutig aus: 427 Mitglieder stimmten mit Ja, nur der Republikaner Clay Higgins aus Louisiana legte dagegen sein Veto ein. Interessant ist, wie US-Präsident Donald Trump am Vortag in letzter Minute die Richtung wechselte: Erst hatte er sich gegen die Veröffentlichung ausgesprochen, dann aber über seinen Kurznachrichtendienst die Republikaner sogar ausdrücklich dazu aufgefordert, für die Offenlegung zu stimmen. Seine Begründung: Die Republikaner hätten nichts zu verstecken und sollten ein Zeichen gegen die vermeintlichen Tricks der Demokraten setzen. Direkt vor der Abstimmung wandten sich Überlebende und Betroffene der Epstein-Fälle öffentlich an den Präsidenten. Haley Robson bedankte sich zwar für Trumps plötzliche Unterstützung, äußerte aber auch leise Bedenken: Sie glaube nicht, dass ganz uneigennützige Motive dahinter stecken. Zur Erinnerung: Jeffrey Epstein, gut vernetzt bis in höchste gesellschaftliche Kreise, wurde 2019 wegen des Vorwurfs des Betriebs eines Rings zur Ausbeutung minderjähriger Mädchen angeklagt. Wenige Monate darauf starb er in Haft – offiziell durch Suizid. Dass damit bis heute viele Fragen unbeantwortet bleiben, ist vielleicht einer der Gründe, warum die Sache nun einen zweiten Anlauf nimmt…

Das US-Repräsentantenhaus hat die Veröffentlichung der Ermittlungsakten zum Fall Epstein fast einstimmig beschlossen – erstmals könnte die breite Öffentlichkeit Einblick in bisher geheime Details des Skandals bekommen. Zwar fehlt das ok vom Senat noch, politisch ist die Dynamik aber spannend: Nachdem Donald Trump eine Kehrtwende vollzog und seinen Unterstützern zur Zustimmung aufrief, ist der Druck auf die Republikaner gewachsen, wirklich Transparenz zu schaffen. Medienberichten zufolge könnten die Akten sowohl neue Informationen zu mächtigen Bekannten Epsteins als auch versuchte Einflussnahmen auf die Ermittlungen offenlegen; Beobachter mahnen an, dass politisches Kalkül und echte Aufarbeitung sich in diesem Fall nicht immer klar trennen lassen. Aktuelle Analysen großer Medienhäuser zeigen außerdem, dass die Stimmung in der US-Bevölkerung gespalten ist – während Opferverbände Klarheit fordern, sorgen sich andere um mögliche politische Instrumentalisierung. Es bleibt abzuwarten, ob und in welchem Umfang der Senat tatsächlich die Veröffentlichung abnickt: Einige republikanische Senatoren signalisierten schon Vorbehalte, während Demokraten den Schritt überwiegend begrüßen. Zudem berichten US-Zeitungen, dass mit einer kurzfristigen Senatsabstimmung gerechnet werden könnte, die den Blick auf die Netzwerke rund um Epstein erheblich erweitern würde.

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