Verbraucherstimmung in Deutschland: Hoffnung bleibt gedämpft

Nach Monaten der Unsicherheit zeigt sich die Konsumlaune der Deutschen zum Ausklang des Jahres etwas stabiler – doch echte Begeisterung bleibt aus.

27.11.25 08:04 Uhr | 33 mal gelesen

Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß, was die Konsumstimmung betrifft: Die aktuelle Untersuchung der GfK, herausgegeben am Donnerstag, zeichnet ein differenziertes Bild. Einerseits wachsen Neigung zu Anschaffungen sowie die Bereitschaft, weniger zu sparen – zwei Indikatoren, die normalerweise vorsichtigen Optimismus wecken. Andererseits sind Zweifel an Einkommen und Konjunktur noch nicht vom Tisch. Für den Dezember erwartet die GfK ein leichtes Plus im Konsumklima, das den Stand vom Vorjahr fast widerspiegelt. Es bleibt eine Art Hoffen auf einen ruhigen Jahresausklang, in dem die Sparlust nachlässt und die Deutschen etwas entspannter auf den Einzelhandel zugehen – so zumindest sieht es Rolf Bürkl vom NIM. Der Blick in die Zukunft ist jedoch getrübt: Zwar wurden die Erwartungen ans Einkommen weniger stark nach unten korrigiert als noch im Oktober, aber echte Zuversicht will nicht recht aufkommen. Bemerkenswert ist das Aufbäumen der Anschaffungsneigung, die zum zweiten Mal zulegt, fast auf Höchststand für dieses Jahr. Und trotzdem: Bei der Konjunktur bleibt Skepsis, ein echter Schub ist nicht in Sicht. Man könnte sagen – die Deutschen haben sich irgendwie arrangiert, ohne in Jubel auszubrechen.

Die Bundesbürger zeigen zum Jahresende eine vorsichtige Normalisierung der Konsumstimmung, auch wenn die allgemeine Begeisterung ausbleibt. Der leichte Rückgang der Sparneigung und die verbesserte Anschaffungsneigung deuten darauf hin, dass Verbraucher für das Weihnachtsgeschäft wohl zugänglicher sind – was für den Einzelhandel ein wichtiges Signal ist. Gleichzeitig sind Skepsis gegenüber Konjunktur- und Einkommensaussichten sowie die anhaltende Zurückhaltung bei größeren Ausgaben maßgeblich: Die Deutschen bleiben in ihren Konsumgewohnheiten insgesamt vorsichtig, während geopolitische Unsicherheiten, Inflation und die Energiepreislage weiterhin als Belastungen empfunden werden; aktuelle Daten der EZB und des IfW Kiel stützen diese Einschätzung mit Verweis auf einen für 2024 erwarteten Rückgang des privaten Konsums. Interessant: Laut einer aktuellen Umfrage der Süddeutschen Zeitung traut immerhin jeder dritte Befragte der deutschen Wirtschaft in den kommenden Quartalen eine moderate Besserung zu, sofern keine weiteren globalen Krisen eintreten. Insgesamt analysieren mehrere Nachrichtenportale, dass das Weihnachtsgeschäft zwar solide verlaufen dürfte, von echter Konsumdynamik jedoch weiterhin wenig zu spüren ist.

Schlagwort aus diesem Artikel