Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung wegen technischer Schwierigkeiten in Aussicht gestellt

Die Einführung eines wichtigen Lieferkettengesetzes für den Schutz der Wälder innerhalb der EU könnte sich erneut verzögern.

23.09.25 13:28 Uhr | 184 mal gelesen

Laut einem Schreiben von Umweltkommissarin Jessika Roswall, auf das sich das 'Handelsblatt' (Mittwochsausgabe) beruft, plant die EU-Kommission eine weitere Fristverlängerung für das neue Waldschutzgesetz in Europa. Grund dafür sind anhaltende Herausforderungen bei der Entwicklung des notwendigen IT-Systems: Bisher gebe es noch keine Sicherheit, dass das System wie geplant die erwarteten Datenmengen verarbeiten kann. Nach aktuellem Stand wird damit gerechnet, dass der offizielle Start der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), der ursprünglich für den 30. Dezember 2025 angesetzt war, möglicherweise um zwölf Monate aufgeschoben wird.

Die EU-Entwaldungsverordnung zielt darauf ab, den indirekten Beitrag europäischer Konsumentinnen und Konsumenten zur weltweiten Abholzung zu stoppen, indem Unternehmen verpflichtet werden, die Herkunft von Rohwaren wie Kaffee, Kakao, Palmöl und Papier exakt nachzuweisen. Allerdings gibt es insbesondere wegen technischer Herausforderungen im IT-Bereich und wachsender Kritik aus der Wirtschaft und von internationalen Handelspartnern Widerstand gegen eine zügige Umsetzung. Zu den prominentesten Gegnern zählt derzeit die USA, die bedeutende Mengen an forstwirtschaftlichen Produkten in die EU exportiert und sich über Wettbewerbsnachteile beklagt. Zudem haben mehrere EU-Länder aufgrund administrativer Unsicherheiten um mehr Zeit gebeten. Überdies berichten aktuelle Medien, dass nicht nur technische Probleme, sondern auch politischer Druck auf eine Verzögerung Einfluss nehmen – insbesondere, weil Unternehmen und Regierungen die praktischen Auswirkungen der strengen Nachweispflichten und Sanktionen weiterhin kritisch bewerten. Darüber hinaus wird in Diskussionen auf eine mögliche Fragmentierung des globalen Handels verwiesen, sollte die Verordnung ohne umfassende internationale Koordination in Kraft treten.

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