Verkehrsminister pocht auf größere Beweglichkeit beim Sondervermögen

Patrick Schnieder (CDU), Bundesverkehrsminister, fordert angesichts der Haushaltsplanungen für das Jahr 2026 Anpassungen im Umgang mit den parlamentarisch geregelten Sondermitteln.

heute 13:28 Uhr | 35 mal gelesen

Nach Ansicht von Verkehrsminister Schnieder bietet das sogenannte Sondervermögen derzeit noch nicht ausreichend Spielraum für notwendige Investitionen. Während der Debatte über den Bundeshaushalt im Parlament betonte er, dass Verbesserungen bei allen Mobilitätsträgern, von Straße bis Schiene, erforderlich sind. Die Komplexität der neuen Finanzierungsstruktur erschwert dabei die alleinige Steuerung durch das Ministerium und verlangt nach kooperativen Lösungen. Schnieder zeigte sich zuversichtlich, gemeinsam mit dem Bundestag Anpassungen vorzunehmen, die den Anforderungen der aktuellen Verkehrssituation gerecht werden. Ziel sei es, die Infrastruktur bundesweit zu modernisieren und eine verlässliche Planung für Wirtschaft und Bevölkerung sicherzustellen. Gleichzeitig betonte er, dass durch effektivere Mittelverwendung im Straßenbau bereits kaum ungenutzte Haushaltsreste bestehen und Baufirmen einsatzbereit seien. Dennoch verhindere die aktuelle Konstruktion des Sondervermögens eine optimale Nutzung.

Bundesverkehrsminister Schnieder hebt hervor, dass das bestehende Sondervermögen flexibler werden muss, um Investitionen in Infrastrukturprojekte zu beschleunigen und Planungssicherheit zu gewährleisten. Angesichts der rasch abfließenden Finanzmittel im Straßenbau und erhöhten Anforderungen an den Investitionshaushalt ist eine Reform des parlamentarischen Verfahrens für den Verkehrshaushalt unerlässlich. Recherchen zeigen, dass viele Experten und Verbände mittlerweile ebenfalls strukturelle und prozessuale Anpassungen an der Verkehrsfinanzierung fordern. Zudem werden europaweit Modelle diskutiert, die überjährige, flexible Infrastrukturfinanzierungen ermöglichen, etwa durch Fondsmodelle oder projektbezogene Budgets, die dem schnellen Baufortschritt besser gerecht werden. Themen wie Klimaschutz im Verkehrssektor, Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur und eine gleichberechtigte Förderung des Schienen- und Straßenverkehrs sind ebenfalls Teil der aktuellen Debatte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Süddeutsche Zeitung: In einem Hintergrundbericht wird ausführlich dargestellt, wie die Bundesregierung derzeit ringt, Investitionen in die Infrastruktur gegenüber Schuldenregeln und Sparzwängen abzusichern. Verkehrsverbände fordern darin ebenso wie mehrere Fraktionen eine Reform des Sondervermögens, um drohende Projektstaus und Planungsunsicherheiten zu vermeiden. Als Lösungsoption werden beispielsweise mehrjährige Finanzierungszusagen und stärker projektorientierte Budgets diskutiert. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Spiegel Online: Der Spiegel analysiert die aktuelle finanzielle Lage im Infrastrukturbereich und stellt fest, dass zahlreiche wichtige Verkehrsprojekte durch mangelnde Flexibilität bei Haushaltsmitteln gefährdet sind. Im Artikel äußern sich Branchenvertreter besorgt über Verzögerungen und mahnen schnellere Entscheidungswege sowie eine bessere Verzahnung von Investitionsmitteln zwischen Bund, Ländern und Kommunen an. Auch europäische Vorbilder wie Infrastruktur- oder Transformationsfonds kommen zur Sprache. (Quelle: Spiegel Online)

FAZ: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet umfassend über neue Ansätze zur Verkehrsfinanzierung und betont, dass Sondervermögen in ihrer jetzigen Form schon heute an Grenzen stoßen. Experten schlagen vor, Investitionsmittel stärker zu entbürokratisieren und flexibler abrufbar zu machen, etwa durch digitale Antrags- und Genehmigungswege oder eine stärkere Verzahnung mit privaten Kapitalquellen. Gleichzeitig wird diskutiert, wie die Verbindung von Klimaschutzvorgaben, Digitalisierung und Finanzierung eine nachhaltigere und effizientere Infrastrukturentwicklung ermöglichen könnte. (Quelle: FAZ)

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