Viessmann-Chef warnt vor Vermögenssteuer: Gefahr für Investitionen und Standort Deutschland

Maximilian Viessmann, Firmenchef der Viessmann Group, hat sich deutlich gegen eine Wiederbelebung der Vermögenssteuer sowie gegen eine schärfere Erbschaftssteuer ausgesprochen – und droht im Zweifel mit einer Kursänderung der Investitionspolitik.

18.12.25 18:47 Uhr | 31 mal gelesen

2023 trennte sich Viessmann von seinem Kerngeschäft mit Heizsystemen, vor allem Wärmepumpen, und verkaufte es an den US-Konzern Carrier – ein Deal, der erhebliche Erlöse brachte, die wiederum in Deutschland investiert wurden. Im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' betonte Maximilian Viessmann allerdings, dass neue Substanzsteuern wie eine Vermögenssteuer oder eine härtere Gangart bei der Erbschaftssteuer die Unternehmensstrategie massiv ins Wanken bringen könnten. "Wenn es dazu kommt, wäre es naheliegend, Investitionen zu hinterfragen", äußerte Viessmann. Sorgen bereitet ihm dabei vor allem der Wirtschaftsstandort Deutschland: Kein Wachstum seit vier Jahren, dazu Stagnation, geopolitische Spannungen und eine Krise des bisherigen Exportmodells. Viessmann kritisiert, es fehle selbst an einer einheitlichen Problemerfassung – Deutschland stecke offenbar nicht nur wirtschaftlich, sondern auch atmosphärisch tief in der Krise. Technologischer Fortschritt, so Viessmann, sei zwar notwendig, aber ebenso essenziell sei ein neuer, motivierender Zukunftsentwurf sowie Investitionen in digitale Souveränität und Verteidigung – diese Felder könnten Hoffnung wecken und neue Wege eröffnen. Man spürt: Da spricht nicht nur ein Unternehmer, sondern auch einer, der ziemlich mit dem Land ringt.

Viessmann legt den Finger in die Wunde: Der CEO positioniert sich klar gegen neue oder härtere Substanzsteuern und bringt direkte Investitionsentscheidungen damit in Zusammenhang. Die zugrundeliegende Skepsis wächst angesichts einer seit Jahren schwächelnden Wirtschaft, geopolitischer Unsicherheiten und dem schwindenden Exportglanz Deutschlands. Viessmann plädiert für einen technologiegetriebenen Aufbruch und eine optimistischere Grundstimmung; tatsächlich warnen derzeit viele Konzernlenker und Wirtschaftsexpert:innen davor, dass neue Steuern auf Vermögen oder Unternehmensnachfolgen die Investitionsbereitschaft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter beschädigen könnten. Neues zu dem Thema: In aktuellen Berichten wird bestätigt, dass auch andere mittelständische Unternehmen ähnlich argumentieren und sich für steuerliche Planungssicherheit aussprechen. Parallel werden in Medien die Rolle des Fachkräftemangels, die Energiesicherheit und die schleppende Umsetzung digitaler Infrastruktur als kritische Hemmschuhe für die deutsche Standortattraktivität genannt. Die Debatte, wie man Deutschlands Industrie wieder auf Wachstumskurs bringt, spaltet jedoch weiterhin Politik und Gesellschaft – und siehe da, mancherorts keimt leise ein neuer Optimismus, etwa durch innovative Start-ups oder veränderte Förderprogramme.

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