Vogelgrippe: Bundesweite Stallpflicht für Geflügel bleibt möglich

Die Ausbreitung der Vogelgrippe hält die Landwirtschaft weiter in Atem. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) hält eine deutschlandweite Stallpflicht für Geflügel grundsätzlich für denkbar – auch wenn sie vorerst nicht kommt.

heute 09:34 Uhr | 17 mal gelesen

Es ist ein fragiles Gleichgewicht: Zwischen Verantwortung und Vorsicht hangelt sich Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer aktuell entlang, wenn es um die Vogelgrippe geht. Er sagt klipp und klar, dass im Ernstfall, in enger Absprache mit den Ländern, auch eine landesweite Stallpflicht für Geflügel verhängt werden könnte. Vorerst jedoch sieht er das noch nicht als zwingend an. Sein Motto: Nichts übers Knie brechen, schließlich variiert die Infektionslage teils beträchtlich von einer Region zur nächsten. Wer jetzt hofft, damit wäre das Thema vom Tisch, der irrt. Die Seuche verhält sich unberechenbar – und lokale Behörden sind näher am Geschehen als Bundesgremien. Deswegen gilt für ihn, frei übersetzt: 'Lasst uns doch erstmal die Kirche im Dorf lassen und dort Maßnahmen entscheiden, wo sie wirklich einen Unterschied machen.' Ob sich dieser Pragmatismus bewährt, bleibt offen – aber irgendwie typisch deutsch ist dieser Hang zum föderalen Kompromiss schon. Offene Fragen gibt’s dennoch: Was, wenn die Vogelgrippe plötzlich bundesweit außer Kontrolle gerät? Schnellschüsse helfen da wenig.

Alois Rainer, Bundeslandwirtschaftsminister aus der CSU, hat betont, dass eine bundesweite Stallpflicht zum Schutz vor der Vogelgrippe durchaus eine Option bleibt – falls sich das Infektionsgeschehen drastisch verschlimmert. Im Moment jedoch plädiert er für maßvolle, an die jeweilige Region angepasste Entscheidungen und überlässt die Umsetzung den örtlichen und Länderbehörden. Lediglich falls die Situation im gesamten Bundesgebiet außer Kontrolle gerät, würde der Bund durchgreifen. --- Aktuelle Ergänzung: Die taz berichtet von intensiven Debatten um Schutzmaßnahmen in der Geflügelhaltung, wobei die wirtschaftlichen Folgen für kleine Betriebe betont werden. Auf spiegel.de wird die Unsicherheit der Landwirte angesichts steigender Fälle und uneinheitlicher Vorgaben hervorgehoben, während die Süddeutsche Zeitung insbesondere auf die wissenschaftlichen Hintergründe und die rasante Mutationsrate des Vogelgrippevirus eingeht. Die aktuellen Meldungen zeigen: Die Unsicherheit bleibt groß, Politik und Experten stehen unter Handlungsdruck.

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