Offener Brief an Merz: Frauen fordern mehr Sicherheit und Respekt

Ein Kreis von 50 Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen hat einen offenen Brief an Friedrich Merz geschickt – mit klaren Forderungen zur Stärkung der Sicherheit und Rechte von Frauen.

heute 07:16 Uhr | 61 mal gelesen

Ein ungewöhnlich breites Bündnis – von Künstlerinnen bis Wissenschaftlerinnen, von Politikerinnen bis Aktivistinnen – wendet sich aktuell mit deutlicher Stimme an den CDU-Chef. In einem offenen Brief appellieren sie an Friedrich Merz, Frauenrechte nicht länger als Nebenschauplatz oder gar als Vorwand für ausgrenzende Erzählungen zu missbrauchen. Auslöser sind Aussagen von Merz zum öffentlichen Stadtbild und zur Sicherheit, die viele als Verschleierung rassistischer Narrative empfinden. "Wir wollen Klartext reden über die Sicherheit von Töchtern – im Ernst, nicht als Alibi", heißt es darin. Unter den Erstunterzeichnerinnen: Ricarda Lang, Joy Denalane, Alice Hasters, Luisa Neubauer, Jutta Allmendinger und viele mehr. Konkrete Vorschläge stehen im Raum, etwa härtere Verfolgung von Gewalt, bessere Ausleuchtung öffentlicher Orte, konsequente Datenerhebung über Gewalt gegen Frauen und ein Recht auf Selbstbestimmung, das über eine Reform des Abtreibungsrechts garantiert wird. "Wir wollen, dass Frauen sicher sind – in der Öffentlichkeit wie zu Hause", betonen sie. Auch finanzielle Unabhängigkeit und Schutz vor Altersarmut sind Teil ihrer Liste. Der Brief wird öffentlich gemacht und kann von weiteren Unterstützerinnen mitgezeichnet werden.

Der offene Brief richtet sich ausdrücklich gegen frauenpolitische Instrumentalisierung und fordert zehn konkrete Maßnahmen, um die Sicherheit sowie die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen nachhaltig zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen die konsequentere Ahndung von Gender-Gewalt, besser geschützte und gestaltete öffentliche Räume sowie eine unverblümte Anerkennung von rassistisch motivierter Gewalt gegen Frauen. Ebenfalls auf der Liste: Schutzräume, Kampf gegen digitale Gewalt, Zugang zu reproduktiven Rechten und die wirtschaftliche Absicherung von Frauen. Im aktuellen taz-Artikel wird betont, wie die Aktion einen Kontrapunkt zu populistischen Sicherheitserzählungen setzt und breite Resonanz im Netz erzeugt (Quelle: taz.de). Die FAZ berichtet über politische Reaktionen und wie auch Unions-nahe Frauenorganisationen einen differenzierteren Diskurs fordern (Quelle: faz.net). Bei der Süddeutschen geht es um die gesellschaftlichen Folgen einer Zunahme an öffentlich thematisierter Gewalt und wie zivilgesellschaftliche Bündnisse neuerdings Druck auf Parteien ausüben (Quelle: sueddeutsche.de).

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