Weber kündigt Rücknahme des EU-Verbrenner-Stopps an

Politik und Wirtschaft drängen auf flexiblere Wege zur Klimaneutralität – reiner Fokus auf Elektroautos gerät ins Wanken.

13.09.25 12:53 Uhr | 3 mal gelesen

Manfred Weber, Vorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP), hat gegenüber der 'Welt am Sonntag' versichert, das Verbot für Autos mit Verbrennungsmotoren in der EU wieder rückgängig machen zu wollen. Er betonte, das Ziel der Klimaneutralität bleibe bestehen, aber der Weg dahin müsse technologieoffen gestaltet werden. Weber präsentierte ein 'Vier-Punkte-Auto-Versprechen' für Europa, das unter anderem eine virtuelle Auto-Universität, den Einsatz Künstlicher-Intelligenz-Fabriken zur Fahrzeugentwicklung, Testregionen für autonome Fahrtechnik sowie einen engeren Austausch mit Beschäftigten der Autoindustrie umfasst. Er sieht darin auch ein Mittel gegen den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien. Der französische Zulieferer Valeo schlägt als Kompromiss die Senkung der geforderten Emissionsreduktion von 100 auf 90 Prozent vor, um weiterhin Hybridfahrzeuge zu erlauben.

Manfred Weber und weitere Vertreter fordern, das für 2035 geplante EU-weite Verbot neuer Autos mit Verbrennerantrieb zurückzunehmen und den Technologiepfad offener zu gestalten. Ihnen zufolge gefährde die einseitige Förderung von Elektroautos Innovation, Arbeitsplätze und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas. Aktuelle Debatten in der EU konzentrieren sich auf einen Kompromiss für eine emissionsarme, aber technologisch diversifizierte Autoindustrie, und immer mehr Stimmen wie die von Weber, Valeo oder aus der Automobilwirtschaft sprechen sich für eine Lockerung oder Anpassung der Regelungen sowie für die Stärkung von Plug-in-Hybriden und alternativen Kraftstoffen aus.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtet ausführlich über die aktuellen Verhandlungen rund um das Verbrenner-Aus und die Diskussion um technologieoffene Ansätze in der EU-Klimapolitik, wobei besonders die Uneinigkeit zwischen einzelnen Mitgliedsstaaten und der Autoindustrie hervorgehoben wird. Die Debatte zeigt, dass es unter den Staaten einen Spagat zwischen Klimaschutz und Arbeitsplatzsicherung gibt. ('Süddeutsche Zeitung': https://www.sueddeutsche.de)

2. Der 'Spiegel' analysiert die wachsende Kritik europäischer Unternehmen an den aktuellen Emissionszielen und beschreibt, wie gerade Zulieferer und kleine Automobilfirmen unter dem regulatorischen Druck leiden und daher mehr Übergangsfristen oder alternative technische Lösungen fordern. Zudem weist der Artikel auf die politische Brisanz rund um die Europawahl und das Erstarken populistischer Parteien hin. ('Spiegel': https://www.spiegel.de)

3. Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' setzt sich mit den Vorschlägen für verbesserte Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie auseinander und beleuchtet, welche Rolle synthetische Kraftstoffe künftig spielen könnten und wie sich die Automobil-Cluster in Europa aufstellen. Breiten Raum nimmt die Sichtweise von Industrie, Gewerkschaften und Umweltverbänden auf den gestiegenen Druck zu zügigem Wandel ein. ('FAZ': https://www.faz.net)

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