Manchmal wundere ich mich ja wirklich: Schon wieder diskutieren Bund und Länder über den Digitalpakt, und jedes Mal bleibt das Ergebnis gefühlt ein halber Schritt. Stefan Düll, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, bringt es diesmal ziemlich direkt auf den Punkt – 'arm gerechnet' sei das alles, sagt er. Denn während die Länder alte Ausgaben verrechnen dürfen, zahlt der Bund im Vergleich zum Digitalpakt 1 sogar noch weniger – und will sich langfristig ganz verabschieden. Welche Schule wird denn so ordentlich digitalisiert? Es fühlt sich an wie ein Tropfen auf den heißen Stein; Düll verlangt eigentlich das Doppelte an Mitteln.
Speziell der Umgang mit KI in Schulen sei problematisch: Gute, professionelle Programme kosten ordentlich Geld, Lizenzen sind fällig, und davon steht im Digitalpakt wenig bis nichts. Die Verwaltung an Schulen soll zwar digitalisiert werden – von Schülerverwaltung bis hin zu Arbeitsverträgen und Abrechnung – doch dafür ist das Budget kaum eingeplant. Man könnte verzweifeln. Und insgesamt, so Düll, ist die gesamte Digitalisierungsstimmung in Deutschland eher mittelprächtig: Regeln sind steif, Debatten um Datenschutz und Social Media laufen oft an der Realität vorbei. Die digitale Welle müsse geritten werden, mahnt Düll. Angst nützt niemandem. Am gleichen Tag noch präsentiert Bildungsministerin Karin Prien (CDU) mit ihren Länderkollegen den neuen Digitalpakt – und die Diskussion beginnt von vorn.
Der Digitalpakt 2.0, den Bund und Länder jetzt vorgestellt haben, gerät bereits in die Kritik: Nach Sicht des Deutschen Lehrerverbands reichen die eingeplanten Gelder nicht, um Schulen angemessen für die Zukunft auszustatten. Insbesondere die nötigen Mittel für KI-Lizenzen oder die Digitalisierung der Verwaltung hätten kaum oder gar keinen Platz in der Planung gefunden. Inzwischen mehren sich Stimmen, die eine grundlegendere Kehrtwende in der Digitalstrategie deutscher Schulen fordern – von mehr Mut zur Innovation bis zu pragmatischeren Datenschutzbestimmungen. Neueste Stimmen aus aktuellen Berichten betonen, dass trotz politischer Einigung bei der Digitalisierung oft speziell an Ausstattung und tatsächlicher Umsetzung in den Schulen gespart wird, wobei Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern im digitalen Bildungsbereich zurückliegt.