Union fordert stärkere Sichtbarkeit alternativer Dienste bei Wehrdienst-Reform

Die Unionsfraktion möchte bei der Überarbeitung des Wehrdienstgesetzes erreichen, dass junge Menschen neben dem Wehrdienst auch soziale, technische und zivile Dienste als attraktive Optionen wahrnehmen.

13.09.25 13:40 Uhr | 4 mal gelesen

Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Anja Weisgerber (CSU), äußerte gegenüber dem 'Tagesspiegel', dass Verbesserungen beim freiwilligen Wehrdienst zu einer Konkurrenzsituation mit anderen Freiwilligendiensten führen könnten. Sie betonte die Bedeutung sozialer und technischer Dienste für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Schutz. Deshalb schlägt die Union vor, bereits bei der ersten Kontaktaufnahme und im Einberufungsschreiben der Bundeswehr gezielt auf Alternativmöglichkeiten wie soziale Dienste, das Technische Hilfswerk oder den Zivilschutz hinzuweisen, um deren gesellschaftliche Relevanz hervorzuheben.

Die Union setzt sich im Rahmen der Wehrdienstreform dafür ein, dass Interessierte neben dem Wehrdienst auch über andere gesellschaftlich relevante Freiwilligendienste informiert werden. Auch die für Freiwilligendienste zuständige Ministerin Karin Prien (CDU) hat das Thema bereits mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besprochen, der einer Integration des Hinweises auf alternative Dienste grundsätzlich offen gegenübersteht. Aktuell finden laut Medienberichten Gespräche zwischen dem Verteidigungs- und dem Bundesbildungsministerium über eine entsprechende Ergänzung im Gesetzesentwurf statt. Zudem gibt es in der gesellschaftlichen Diskussion viele Stimmen, die einen neuen Pflichtdienst befürworten oder ablehnen; manche warnen vor einem Ausschluss sozialer Dienste aus dem Fokus junger Menschen, während andere die Wehrpflicht als notwendiges Signal der Staatsbereitschaft sehen. Verschiedene Medien geben zudem einen Einblick in die Debatte zur Wehrpflicht in Deutschland und sehen einen breiten Konsens, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt sowohl durch militärische als auch durch soziale Dienste gestärkt werden sollte. Studien deuten darauf hin, dass beide Dienste wichtige Funktionen in Krisensituationen – wie Pandemien oder Naturkatastrophen – übernehmen können, weshalb die Information über Alternativen in der geplanten Reform eine entscheidende Rolle spielen dürfte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel bei sueddeutsche.de beschreibt ausführlich die aktuellen Pläne zur Wehrdienstreform und geht auf kontroverse Diskussionen um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht ein. Besonders thematisiert wird, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen die Rolle sozialer Dienste bei einer Wehrpflicht sehen und dass die Mehrheit der Parteien eine Ausweitung auf nicht-militärische Dienste befürwortet. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Ein Beitrag auf zeit.de berichtet über die Gespräche in der Regierung, bei denen die Frage, wie alternative Dienste stärker ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden können, im Fokus steht. Der Artikel zeigt auf, dass auch viele Verbände und Organisationen an der Ausgestaltung dieser Optionen beteiligt werden und dass das gesellschaftliche Klima insgesamt eine hohe Wertschätzung für solche freiwilligen Engagements signalisiert. Quelle: Die Zeit

Spiegel Online beleuchtet die Herausforderungen, die mit einer Attraktivitätssteigerung des Wehrdienstes verbunden sind, und nimmt insbesondere die steigende Konkurrenz zwischen Bundeswehr, THW und sozialen Diensten in den Blick. Es wird diskutiert, wie ein ausgewogenes Informationsangebot junge Menschen unterstützt, die passende Form des Engagements für sich zu finden, und wie politische Akteure einen Interessensausgleich zwischen den Diensten anstreben. Quelle: Der Spiegel

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