Die Vorsitzende des Markenverbands OWM, Maike Abel, sieht dringenden Handlungsbedarf: Wer in Zukunft von der Zielgruppe noch wahrgenommen werden will, müsse sich schleunigst darauf einstellen, dass Nutzer statt Google zunehmend auf KI-Assistenten wie Perplexity oder Pilot zurückgreifen. Abel, die auch bei Nestlé Deutschland digitale Marketingstrategien verantwortet, hält ein werbefinanziertes Geschäftsmodell bei OpenAI’s ChatGPT für quasi unausweichlich – wahrscheinlich sogar schon ziemlich bald. Wenn das kommt, so erwartet sie, werde OpenAI mit ziemlicher Sicherheit die Top-Werbetreibenden wie die Mitglieder des OWM ansprechen. Es ist, als stehe die Branche – wieder einmal – an einer Kreuzung: Das Konsumverhalten könnte sich vollständig wandeln, prognostiziert auch Kristina Bulle (Procter & Gamble), doch wirklich zu fassen, wie KI Markenbildung in Zukunft beeinflussen wird, vermag noch niemand. Bislang nutze man KI-Tools vor allem hinter den Kulissen, etwa für die Erzeugung von Produktbildern im gewünschten Setting, berichtet Abel. Von der Nachbildung echter Menschen oder Stimmen lässt man aber die Finger, denn zu groß ist das Risiko, dass ein digitaler Doppelgänger tatsächlich jemandem aus Fleisch und Blut ähnelt. Wichtig vielleicht noch: Die OWM vertritt 110 Markenunternehmen, steht also für Werbeausgaben in Milliardenhöhe und betont, beim bevorstehenden Wandel auf ethische Prinzipien im Marketing zu pochen.
KI verändert die Werbeszene grundlegend – das war bislang meist Theorie, wird nun aber schneller Praxis, als viele dachten. Erste KI-Systeme verdrängen die klassische Suche, neue Platzierungen und Strategien werden notwendig. Branchengrößen wie OWM nehmen an, dass Chatbots bald Werbung als Einnahmequelle integrieren, während Unsicherheit über die Folgen für Markenidentität und Kundenzugang herrscht. Hinzu kommen ethische Fragen: Wie verhindert man etwa, dass KI generierte Bilder oder Stimmen zu Verwechslungen mit echten Personen führen? Laut der FAZ nimmt die Debatte um KI-Transparenz Fahrt auf, da neue Richtlinien für Werberelevanz und Datenschutz gefordert werden (Quelle: FAZ). Die Zeit berichtet vom zunehmenden Konkurrenzdruck durch innovative Werbeformen und Ansätzen zur KI-Regulierung in Europa (Quelle: DIE ZEIT). Auf t3n wird die Hoffnung geäußert, dass neue KI-Tools nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für kreative und ethische Werbung bieten (Quelle: t3n).