Wildberger mahnt: Deutschland muss bei Digitalisierung aufholen

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) räumt ein, dass bürokratische Hürden digitale Fortschritte hemmen, und kündigt an, diese gezielt abzubauen.

10.09.25 15:01 Uhr | 3 mal gelesen

"Tatsächlich stellt unsere aktuelle Regulierung nicht die Förderung von Innovationen, sondern vor allem die Risikovermeidung in den Mittelpunkt", erklärte Wildberger im Interview mit RTL und ntv. Das sei wenig förderlich für technologische Entwicklungen. Der Minister betonte, gemeinsam mit der Europäischen Kommission an Änderungen im Rahmen der laufenden Überprüfungen zu arbeiten. Trotz bestehender Vorschriften sei schon jetzt mehr möglich, als vielerorts angenommen werde.

Wildberger hob außerdem die Rolle von Kanzler Friedrich Merz (CDU) hervor, der nach seinen Worten Digitalisierung zur Priorität erklärt habe: "Ohne das Engagement des Kanzlers hätte es dieses Ministerium und den aktuellen Fokus auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz wahrscheinlich nicht gegeben. Jetzt ist es höchste Zeit, dass wir beim digitalen Wandel aufholen – und das ist machbar."

Karsten Wildberger betont, dass Deutschlands Regulierungsrahmen bisher eher auf Risikoabwehr als auf Innovationsförderung ausgelegt ist und kündigt eine Überarbeitung gemeinsam mit der EU-Kommission an. Fachleute und Branchenvertreter kritisieren seit Langem die Vielzahl an Vorschriften, die die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien verzögern, und fordern mehr Mut zu digitalen Experimenten. Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei der Digitalisierung weiterhin im Mittelfeld, während insbesondere skandinavische Länder und Estland bei digitalen Dienstleistungen und Verwaltung als Vorbilder gelten. Neue Meldungen zeigen zudem: Die Bundesregierung diskutiert aktuell, wie KI-Anwendungen in der öffentlichen Verwaltung schneller eingeführt werden können, während aus der Wirtschaft zunehmend der Ruf nach einfacheren Rahmenbedingungen und mehr Investitionen in digitale Infrastruktur kommt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Artikel auf www.zeit.de beleuchtet die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Beschleunigung digitaler Transformationsprozesse, thematisiert die Rolle öffentlicher Förderprogramme und betont die Notwendigkeit einer stärkeren Verzahnung von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um Innovationen zu fördern (Quelle: ZEIT ONLINE).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet umfassend über die anstehende Überarbeitung des Digitalpakts und sieht insbesondere Probleme bei der praktischen Umsetzung in Kommunen; Experten fordern eine Entbürokratisierung und mehr Qualifizierungsangebote für Verwaltungen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

t3n.de analysiert in einem aktuellen Schwerpunkt-Artikel die Herausforderungen für deutsche Start-ups im Bereich Künstliche Intelligenz und hebt hervor, dass bürokratische Hemmnisse und langsame Genehmigungsprozesse weiterhin gravierende Hürden darstellen – zugleich betont der Beitrag neue Initiativen zur Förderung digitaler Gründungen (Quelle: t3n).

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