Wohnungsbaubranche: Erster Hoffnungsschimmer im September

Nach schwierigen Monaten registrieren die Bauträger in Deutschland endlich ein Plus an Optimismus.

heute 07:42 Uhr | 72 mal gelesen

Manchmal kippt eine Stimmung fast unbemerkt – und doch passiert da etwas Entscheidendes. So ist es im Moment beim deutschen Wohnungsbau: Nachdem das berühmte Ifo-Institut im August noch eine recht trostlose Bilanz zog, meldet es für September jetzt einen klaren Anstieg beim Geschäftsklimaindex, von -26,4 auf immerhin -21,8 Punkte. Zugegeben, das klingt immer noch mühsam – aber es ist der freundlichste Wert seit einem Jahr. Was steckt dahinter? Zum einen beurteilen viele Bauunternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die nahe Zukunft etwas weniger düster. Klingt nach Aufatmen, aber die Ansage ist dennoch zurückhaltend. 'Eine tatsächliche Wende sehen wir noch nicht, aber der schlimmste Einbruch scheint wohl vorbei zu sein', so Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut. Trotzdem bleiben die Herausforderungen beträchtlich: Fast die Hälfte aller Baufirmen beklagt weiterhin fehlende Aufträge, Tendenz sogar leicht steigend. Auch die Stornierungen von Bauvorhaben liegen noch immer auf bedenklich hohem Niveau, wenn auch minimal rückläufig. Und die jüngste Zunahme an erteilten Baugenehmigungen? Ja, sie macht Hoffnung – aber in den Büchern der Unternehmen taucht dieser Schub noch nicht auf. Es bleibt also eine Stimmung, die mehr nach vorsichtiger Erleichterung als nach Euphorie klingt.

Nach Monaten der Flaute bringt der September erstmals wieder vorsichtigen Optimismus in die deutsche Wohnungsbaubranche. Trotz der Verbesserung im Geschäftsklimaindex zeigt sich weiterhin eine hohe Unsicherheit bei Aufträgen und Stornierungen; viele Erwartungen bleiben also gedämpft. Laut neuen Berichten aus dem Juni 2024 sieht sich die Branche weiterhin mit Faktoren wie steigenden Baukosten, Materialknappheit und höheren Finanzierungszinsen konfrontiert, die einen nachhaltigen Aufschwung bremsen. Neuere Analysen zeigen außerdem, dass die staatlichen Förderungen nach wie vor häufig als unzureichend empfunden werden, während Baugenehmigungen zwar jüngst steigen, der tatsächliche Spatenstich jedoch im Schnitt mehrere Monate auf sich warten lässt. Zudem dringt die Forderung nach einer langfristigen sozial-ökologischen Strategie im Wohnungsbau lauter an die Politik: Energieeffizienz, leistbares Wohnen und raschere Genehmigungsverfahren gelten zunehmend als Schlüssel für die Zukunft des Sektors.

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