Okonjo-Iweala hebt hervor, dass das globale Handelssystem auch durch aktuelle nationale Alleingänge wie US-Zölle nicht grundlegend erschüttert ist, da die WTO weiterhin einen Großteil des weltweiten Handels reguliert. Sie sieht die momentane Disruption als Chance für notwendige Reformen an, etwa in Bezug auf mehr Fairness und Transparenz im Handel, und erkennt eine wachsende Bereitschaft der Mitgliedsstaaten für einen Umbau des Systems. Nach weiteren Recherchen zeigt sich, dass auch EU und andere Staaten angesichts von Handelskonflikten sowie nachhaltigen und digitalisierten Lieferketten aktiv über modernisierte WTO-Regeln und die Stärkung der Organisation diskutieren. Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf Initiativen für mehr Inklusion von Entwicklungsländern, der Anpassung an neue Technologien und den Abbau von Subventionen – Themen, die zuletzt auch auf dem G7-Außenministertreffen und in Diskussionen der EU-Handelsminister betont wurden.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
1. Bei taz.de wurde umfassend über die aktuellen Herausforderungen der WTO berichtet, darunter die wachsenden Spannungen zwischen den USA, China und der EU im globalen Handel. Die Berichterstattung betont, dass Protektionismus und nationale Eigeninteressen das multilaterale Handelssystem zunehmend auf die Probe stellen. Gleichzeitig sei der Willen vieler Staaten zur Stärkung und Reform der WTO erkennbar, da wirtschaftliche Unsicherheiten und globale Lieferkettenstörungen eine stabile internationale Ordnung erfordern. (Quelle: taz.de)
2. Die Süddeutsche Zeitung hat die wachsende Reformbereitschaft innerhalb der WTO aufgegriffen und berichtet, dass Staaten wie Indien und Brasilien verstärkt eine Überarbeitung der WTO-Regeln fordern. Besonders im Fokus stünden Maßnahmen zur Förderung nachhaltigen Handels, der Einbezug von Entwicklungsländern sowie fairere Agrarsubventionen. Außerdem wird diskutiert, wie sich die WTO an digitale Herausforderungen und den Einfluss der Klimapolitik anpassen muss. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
3. Laut FAZ stehen beim laufenden G7-Treffen ebenfalls Reformen der WTO hoch auf der Agenda. Die Minister diskutieren über den Erhalt des regelbasierten Handels, eine Modernisierung der WTO-Strukturen und die Integration neuer Themen wie Künstliche Intelligenz und Datensicherheit in die internationalen Handelsregeln. Die Artikel unterstreichen die Bedeutung multilateraler Kooperation in einer Zeit zunehmender geopolitischer Konflikte. (Quelle: FAZ)