WTO-Chefin betont Stabilität des Welthandelssystems trotz US-Zölle

Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der WTO, sieht das internationale Handelssystem trotz der US-Zollpolitik als weiterhin stabil und betont Reformbedarf.

14.09.25 14:48 Uhr | 94 mal gelesen

Laut WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala repräsentiert der amerikanische Handel nur 13 Prozent des weltweiten Handelsvolumens, weshalb US-Maßnahmen nicht gleichbedeutend mit dem Zustand des gesamten Welthandels sind. Sie betont, dass die Welthandelsorganisation trotz erheblicher Störungen nach wie vor funktionsfähig ist, denn 72 Prozent des globalen Warenverkehrs folgen immer noch den WTO-Regeln, obwohl dies letztes Jahr noch 80 Prozent waren. Zudem fordert Okonjo-Iweala tiefgreifende Reformen des Handelssystems und betont, dass die Kritik der USA an unfairen Handelspraktiken und mangelnder Transparenz von mehreren Mitgliedsstaaten geteilt wird, während Länder wie China und Entwicklungsländer ebenfalls auf Reformen drängen.

Okonjo-Iweala hebt hervor, dass das globale Handelssystem auch durch aktuelle nationale Alleingänge wie US-Zölle nicht grundlegend erschüttert ist, da die WTO weiterhin einen Großteil des weltweiten Handels reguliert. Sie sieht die momentane Disruption als Chance für notwendige Reformen an, etwa in Bezug auf mehr Fairness und Transparenz im Handel, und erkennt eine wachsende Bereitschaft der Mitgliedsstaaten für einen Umbau des Systems. Nach weiteren Recherchen zeigt sich, dass auch EU und andere Staaten angesichts von Handelskonflikten sowie nachhaltigen und digitalisierten Lieferketten aktiv über modernisierte WTO-Regeln und die Stärkung der Organisation diskutieren. Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf Initiativen für mehr Inklusion von Entwicklungsländern, der Anpassung an neue Technologien und den Abbau von Subventionen – Themen, die zuletzt auch auf dem G7-Außenministertreffen und in Diskussionen der EU-Handelsminister betont wurden.

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