ZDF verschärft Auswahlverfahren für Dienstleister in Krisengebieten

Mainz – Auslöser für eine Überarbeitung der Sicherheitsmaßnahmen beim ZDF war der gewaltsame Tod eines Technikers in Gaza, dessen Verbindung zur Hamas erst nachträglich ans Licht kam. Nun gelten für Partnerfirmen und deren Mitarbeitende in Konfliktregionen oder autoritär regierten Ländern striktere Prüfregeln. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten informierte den Fernsehrat am 12. Dezember 2025 über das neue Compliance-Konzept.

heute 13:55 Uhr | 33 mal gelesen

Für alle, die im journalistischen Alltag weitab der heilen Welt von Mainz arbeiten, gibt es jetzt schärfere Kontrollen. Nicht nur die Unternehmen, auch das Personal verschiedener Dienstleister wird künftig auf Herz und Nieren geprüft. Dabei werden nicht bloß Lebensläufe und Referenzen verlangt, sondern auch Social-Media-Kanäle durchforstet und Zeugnisse unter die Lupe genommen – ein bisschen Sherlock Holmes steckt da jetzt im ZDF. Zusätzlich tüftelt man an einem nachhaltigen Verfahren für sogenannte Background-Checks, wozu auch Expertenrat von außen eingeholt werden soll. Bettina Schausten lässt keinen Zweifel daran: Der öffentlich-rechtliche Sender möchte eine glaubwürdige Berichterstattung liefern, auch wenn's brenzlig wird – und keinesfalls mit dubiosen oder gar gefährlichen Akteuren kooperieren. Nach intensiven Recherchen infolge der vorgelegten Hamas-Dokumente (die den getöteten Techniker belasteten), stellte sich übrigens heraus: Weitere Hinweise auf Verstrickungen anderer PMP-Mitarbeiter gibt es nicht. Und ja, die Leitung für die berichtende Arbeit lag und liegt konsequent im Studio Tel Aviv sowie der Mainzer Redaktion. Einmal ZDF, immer Kontrolle – offenbar.

Das ZDF hat nach einem Todesfall und der anschließenden Enthüllung einer terroristischen Verbindung eines Mitarbeiters eines Dienstleisters in Gaza die eigenen Prozesse überarbeitet und verschärft. Zu den Neuerungen gehören umfassende Recherchen zu Personaldaten, Social-Media-Checks sowie externe Experteneinschätzungen. Ziel ist, vertrauenswürdige Berichterstattung aus Krisenregionen zu gewährleisten, ohne Kompromisse bei der Integrität der Partner einzugehen. Ergänzte Details: Die allgemeine Sicherheitslage für Medien in Kriegs- und Krisengebieten verschärft sich weltweit, wie verschiedene Medienhäuser berichten. Künftig stehen nicht nur journalistische Sorgfaltspflichten, sondern auch politische und ethische Abwägungen im Zentrum, besonders wenn Mitarbeitende aus autoritären Regimes oder Konfliktgebieten stammen. Auch andere große Sender – etwa die BBC oder CNN – überprüfen momentan ihre eigenen Richtlinien nach ähnlichen Vorfällen, um das Vertrauen ihrer Zuschauer*innen zu verteidigen.

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