ADAC beklagt mangelnden Ehrgeiz bei Biosprit und E-Fuels

Aus Sicht des ADAC sind die aktuellen Pläne der Bundesregierung zu erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehr viel zu wenig, um echten Klimaschutz voranzubringen.

heute 12:56 Uhr | 17 mal gelesen

Der Präsident für Technikfragen beim ADAC, Karsten Schulze, lässt an den jüngsten Vorschlägen zur Treibhausgasquote kaum ein gutes Haar. In einem Gespräch mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' zeigte er sich nahezu fassungslos darüber, wie zurückhaltend die Regierung in Sachen Biosprit und E-Fuels bleibt. 'Uns fehlt jegliches Verständnis dafür, wieso der Gesetzesentwurf kaum Anreize für CO2-Einsparungen im Fahrzeugbestand setzt', erklärte er. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) hatte zwar betont, dass die neuen Vorgaben das Autofahren nach und nach klimafreundlicher gestalten würden. Für den ADAC bleibt das aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Von der anvisierten Quote von 25 Prozent erneuerbarer Energien im Straßenverkehr – und das auch nur mit Mehrfachanrechnungen – zeigt sich Schulze enttäuscht: 'Das reicht nicht aus, um die dringend benötigten Investitionen in alternative Kraftstoffproduktion ins Rollen zu bringen.' In so einem Tempo wird der Klimaschutz auf der Strecke bleiben, meint er. Ehrlicherweise: Wer jetzt nicht mutig investiert, bleibt ewig im Verbrennungsmotor-Modus stecken.

Der ADAC hält die Vorgaben der Bundesregierung zum Einsatz von Biosprit und E-Fuels bei weitem nicht für ausreichend, insbesondere unter dem Aspekt des schleppenden Klimaschutzes im Verkehrssektor. Auch andere Verbände und Expertinnen kritisieren, dass der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe zu niedrig angesetzt sei; ein Umsteuern sei notwendig, um die Klimaziele für den Verkehr zu erreichen. Interessanterweise hat der Verkehrsbereich 2023 zum dritten Mal in Folge seine Klimaziele verfehlt, was den Ruf nach mehr Tempo bei alternativen Antrieben und Kraftstoffarten noch verstärkt. Laut neuesten Berichten stoßen Unternehmen wie Porsche oder Start-ups im norddeutschen Raum trotz bürokratischer Hürden in die E-Fuel-Produktion vor, allerdings ist die Skalierung bislang noch weit von industriellem Maßstab entfernt. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die vor einer übermäßigen Förderung von E-Fuels warnen, da sie im Vergleich zur direkten Elektrifizierung energieintensiver sind und knappe Ressourcen beanspruchen.

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